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Universal-Chef im Jubiläums-Interview „Wir spielen nicht den Schiedsrichter“

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Inwiefern?

Vorbeck: Das Geschäft mit Alternativen Anlagen, Immobilienbeteiligungen, Infrastruktur und so weiter ist massiv gewachsen. 2011 sind wir ins Immobiliengeschäft eingestiegen, heute liegen 16 Milliarden Euro drin. 31 Milliarden Euro sind es derzeit in Private Equity, Infrastruktur und Co. In der Summe stecken 16 Prozent der Gesamtbestände heute in solchen alternativen Anlagen, 2012 war es noch 1 Prozent. Bundesanleihen finden Sie dagegen kaum noch.

In Ihrer Palette gibt es zum Beispiel zwei Fonds, die seit Auflegung vor 12 und 15 Jahren im Minus stehen. Warum fliegt sowas nicht raus?

Vorbeck: Auf unserer Plattform sind über 700 Publikumsfonds mit allen möglichen Strategien aufgelegt. Grundsätzlich spielen wir nicht den Schiedsrichter darüber, ob Fonds gut oder schlecht laufen, denn dafür bedarf es einer Marktmeinung, die wir als neutrale Plattform nicht haben. Konkret handelt es sich dabei um Rohstofffonds, eine Anlageklasse, die immer mit entsprechenden Risiken und Schwankungen verbunden ist. Aber wir haben Grundsätze und sprechen immer mit unseren Fondsinitiatoren, ob die Produkte noch eine Zukunft haben. Darin geht es auch um Wertentwicklung und Größe der Fonds. Es ist ein Balance-Akt.

Und ab und zu misten Sie aus.

Vorbeck: Im vergangenen Jahr haben wir ungefähr 20 Fonds einvernehmlich mit unseren Fondspartnern geschlossen. Es gibt immer wieder Konzepte, die nicht funktionieren. Auf der anderen Seite haben wir im gleichen Zeitraum über 120 Fonds neu aufgelegt.

Haben Sie schon Fonds rausgeschmissen?

Vorbeck: Es ist selten, kommt aber schon mal vor. Da werden unsere Maßstäbe nicht eingehalten, das können wir nicht hinnehmen.

Was hat sich seit Ihrem Einstieg bei Universal-Investment 1989 verändert.

Vorbeck: Das Unternehmen hat sich zu einer offenen Plattform für private und institutionelle Anleger entwickelt, von einem kleinen Mittelständler hin zu einer der größten deutschen Investmentgesellschaften. Wir, aber auch unsere Anleger sind in der Zeit viel professioneller geworden, was Transparenz, Risikomanagement und die Vielfalt der Anlageklassen angeht. Gleich geblieben ist immer unser Ansatz, mit unseren Kunden und deren Anforderungen zu wachsen.

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