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US-Zwischenwahlen Was die „blaue Siegeswelle“ für die US-Wirtschaft bedeuten könnte

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Gespaltener Kongress

Umfragen zufolge werden die Demokraten bei einer Protestwahl gegen Trump gut abschneiden und nach den Farben der Parteien (die Republikaner verwenden Rot) eine „blaue Siegeswelle“ erleben. Von Real Clear Politics zusammengestellte Umfragen sehen die Demokraten bei 48,7 Prozent und die Republikaner bei 41,0 Prozent, sodass die Demokraten sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im Senat wieder die Mehrheit stellen würden. Da Senatssitze weniger häufig zwischen den beiden Parteien wechseln, gehen andere Umfragen davon aus, dass die Demokraten nur das Abgeordnetenhaus zurückerobern werden.

Unser Basisszenario ist ein gespaltener Kongress. Das dürfte einen Strich durch einige von Trumps Lieblingsprojekten wie dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko machen, weil die Demokraten den dafür erforderlichen Gesetzen auf keinen Fall zustimmen würden. Bei seinen extremsten Vorhaben würde Trump zumindest gebremst werden.

Leichter wird es für ihn sein, sich mit den Demokraten auf zusätzliche finanzpolitische Impulse zu einigen, die das Inflationsrisiko und den Aufwärtsdruck auf die Renditen langlaufender Anleihen vergrößern würden. Die US-Notenbank läuft Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten, was eine steilere Zinsstrukturkurve zur Folge haben könnte.

Eine zweite Amtszeit?

Trump dürfte unterdessen versuchen, beide Seiten für sich zu gewinnen, um sich eine zweite Amtszeit zu sichern. Trump wird den Handelskrieg mit China vermutlich auf Sparflamme fortsetzen, weil dies von Republikanern und Demokraten unterstützt wird, und sich langsam auf den Kampf um seine Wiederwahl im Jahr 2020 konzentrieren. Eine weitere Stimulierung durch die Finanzpolitik ist wahrscheinlich, sodass die USA leicht zu einer „Hochdruckwirtschaft“ werden könnten, verbunden mit der zunehmenden Gefahr einer Überhitzung.

Die Fed wird mit Zinserhöhungen dagegenhalten, aber darauf achten, dass sie nicht zu aggressiv erscheint. Denn sie hat Trump schon mit ihrer letzten Zinserhöhung verärgert. Um seinen Haushalt zu verabschieden, braucht Trump freilich eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus. Es dürfte aber nicht so schwer werden, mit den Demokraten in der Steuerpolitik und in Bezug auf Infrastrukturmaßnahmen einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Den Umfragen zufolge stehen die Chancen für die Demokraten, im Abgeordnetenhaus wieder die Mehrheit zu erreichen, bei knapp 85 Prozent, im Senat aber nur bei knapp 20 Prozent:

                                                                                           Quelle: FiveThirtyEight.com

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