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Risikofaktor Fed Steigende Zinsen läuten das Ende der Tech-Rallye ein

Die erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten ist Ausdruck
zunehmender Zinsängste. Jahrelang haben die großen Notenbanken die Hausse mit unnatürlich niedrigen Zinsen befeuert, jetzt wird die Politik der exzessiven Liquiditätszufuhr beendet. Das zeigen etwa die jüngsten Aussagen von Jerome Powell. Der Präsident der Fed hatte die Finanzmärkte auf mittelfristig spürbar höhere Leitzinsen eingestimmt. Da sich Powell normalerweise zurückhaltend und vorsichtig zur Geldpolitik äußert, erhalten seine Worte besonderes Gewicht. Die Märkte zeigten sich
von der Ankündigung jedenfalls beeindruckt und gaben auf breiter Front nach, auch der Verbalangriff von Trump auf die Unabhängigkeit der Fed trug sicherlich nicht zu Beruhigung der Lage bei.

Besonders anfällig für steigende Zinsen ist der Tech-Sektor mit seinen überaus hoch bewerteten Aktien. Die Bewertung vieler Internet- und Technologieunternehmen ist nicht fundamental begründet, sondern stützt sich auf Wachstumsversprechen in der ferneren Zukunft.

Ein Großteil der Cashflows wird hier erst nach vielen Jahren erwartet. Steigen die Zinserwartungen, müssen zukünftige Gewinne mit einem höheren Zinssatz abdiskontiert werden. Dies führt, wie auch bei Anleihen mit sehr langer Laufzeit, zu einer Neubewertung und starken Kursabschlägen. Dass zahlreiche Technologiewerte bewertungstechnisch aufgebläht sind, spielte bei anhaltend niedrigen Zinsen keine Rolle. Von diesem bisherigen Bild sollten Anleger sich aber nun verabschieden.

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Entgegen generell positiver Erwartungen ist gerade der globale Tech-Sektor bei steigenden Zinsen ein logischer Kandidat für scharfe Korrekturen. Chinesische Technologiewerte haben bereits den Anfang gemacht und 2018 stark verloren. Aktuell folgt der US-amerikanische Tech-Sektor mit einem spürbaren Anstieg der Volatilität. Das Ende der Rallye in hoch kapitalisierten Technologiewerten wird damit zunehmend wahrscheinlich.

US-Märkte bestimmen die Richtung

Die aktuellen Entwicklungen von der US-Zinsfront sind ein ernstzunehmender Risikofaktor. Denn Wirtschaft und Finanzmärkte der USA sind noch immer global tonangebend. Die Gemengelage aus einem spätzyklischen Makrobild und einer zunehmend restriktiveren Geldpolitik legen den Schluss nahe, dass die USA mittelfristig auf einen klassischen zinsinduzierten Abschwung zusteuern, der auf andere Märkte übergreifen wird und sich voraussichtlich 2019/20 an den harten Daten ablesen lässt. Da die Aktienmärkte solche Entwicklungen üblicherweise mit deutlichem Vorlauf einpreisen, dürften trotz der aktuell noch tragfähigen Fundamentaldaten negative Renditen schon bald wahrscheinlicher werden.

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