Vermeintliche Thomas-Cook-Gewinnler Wie sich die Fonds von Xaia Investment entwickelten
250 Millionen Dollar hatte die Münchner Hedgefonds-Boutique Xaia Investment angeblich an der Pleite des Reiseanbieters Thomas Cook verdient. Dass das nicht stimmte, haben wir in einem früheren Artikel schon geklärt.
Nur wie laufen die drei für Privatanleger zugelassenen Fonds überhaupt? Der Blick auf die Wertentwicklung bestätigt, dass es den Bayern mitnichten um Spekulationen auf Pleiten geht. Vielmehr wollen sie stetige Erträge bei geringen Risiken einfahren. Sie kaufen Anleihen und sichern sämtliche Risiken (Zinsänderung, Währung, Pleite) über Derivate weg. Dann bleibt eine vorher ausgerechnete Differenz, die den Gewinn einspielen soll. Das ist keine Spekulation, sondern Mathematik.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Entsprechend wenig spektakulär sehen auch die Charts aus. Im Großen und Ganzen klappt das ganz gut, kann aber auch daneben gehen, wie die schwache Phase Anfang 2016 zeigt.
Es ist ein alter – und ziemlich deutscher – Fehler, Hedgefonds mit Spekulanten gleichzusetzen. Nicht zuletzt solche Lautsprecher wie Peter Thiel und John Paulson haben dieses Bild erzeugt. Die meisten Hedgefonds-Manager sind allerdings gar nicht darauf aus, hohe Risiken einzugehen und heiße Wetten zu fahren, sondern sie vielmehr einzudämmen. „To hedge“, hat eben nicht mit Hecken zu tun, sondern heißt „absichern“.