Vermögensverwalter über Gold „Der Goldpreis kann bis Jahresende deutlich zulegen“
DAS INVESTMENT.com: Der Goldpreis kommt aktuell nicht so wirklich vom Fleck. Seit dem Tief gegen Ende 2015 bei etwa 1.040 US-Dollar je Feinunze, hat der Goldpreis innerhalb der folgenden sieben Monate kurzzeitig um 32 Prozent aufgewertet. Seit dem bewegt sich der Goldpreis mehr oder weniger seitwärts. Warum?
Jörg Jubelt: Da institutionelle Anleger derzeit nur kurzfristig und auf Tradingbasis in Goldanlagen gehen, ist es noch nicht zum Ausbruch des Goldpreises gekommen. Diese Adressen sind in den vergangenen Monaten vornehmlich in Aktienanlagen gegangen. Auch die großen Krisen sind ausgeblieben. Anlagegelder wären in einer Krisensituation oder gar bei einem Krieg wesentlich stärker in Gold investiert worden.
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Viele Marktbeobachter machen die steigenden Zinsen in den USA für den tiefen Goldpreis verantwortlich. Andere halten diese Begründung für zu kurz gegriffen. Was meinen Sie dazu?
Jubelt: Grundsätzlich sind steigende Zinsen Gift für den Goldpreis. Die zu diesem Satz teilweise oft widersprüchliche Entwicklung des Goldpreises in der Vergangenheit kann durchaus mit Anlagealternativen in anderen Anlagesegmenten – nicht nur auf der Zinsseite - zusammenhängen. Die großen Anlageadressen sind ständig auf der Suche nach neuen Anlagethemen.