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Vermögensverwalter Uwe Zimmer Die merkwürdige Angst vor der Kryptoblase

Uwe Zimmer

Bislang sind Bitcoin, Ether, Ripple, Litecoin und all die anderen nur Spielgeld im Konzert der Märkte. Zwar sind die Umsätze zum Teil hoch, die Bedeutung aber doch vor allem auf das eigene Ökosystem beschränkt. Selbst in der Spitze des Booms schafften alle Kryptowährungen zusammen nicht die Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar. Apple alleine weist diesen Wert auf. So tut der Absturz der Kryptos zwar dem ein oder anderen weh. Trotzdem ist damit auch lange nicht der Verlust verbunden, der etwa beim Platzen der Dot.com-Blase erreicht wurde.

Soweit zur Einordnung. Anders als bei Aktien sind auch die Handelsmöglichkeiten für Kryptos noch eher schwierig. Oft muss an ausländischen Börsenplätzen gehandelt werden, oft sitzen diese Plattformen weit entfernt vom deutschen Rechtsstaat. Das hält derzeit noch viele, vor allem auch institutionelle Anleger davon ab, stärker in den Markt zu investieren.

Die Bafin und andere europäische Aufsichtsbehörden haben die Kryptowährungen aber fest im Blick und rechnen damit, dass ihre Bedeutung zunehmen wird. Kryptos werden sich zu einer eigenen Assetklasse entwickeln, die auf regulierten Märkten genauso einfach und sicher gehandelt werden kann wie Aktien oder Rentenpapiere. Die Einführung klarer Regeln für den Handel, womöglich mit Zulassungsschranken für ICOs (Initial Coin Offering, quasi der Börsengang bei Kryptowährungen, Anm. d. Red.) oder auch Market Makern, die irrationale Volatilitäten herausnehmen, wird diese Entwicklung fördern. Dann kommen auch viele in den Markt, die derzeit noch abwarten.

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Blockchain sorgt für sichere Transaktionen

Der zweite Grund ist die Technologie, auf der die Kryptowährungen aufbauen: Blockchain. Eigentlich nichts anderes als eine Datenbank ohne Zentralverwaltung und ohne Löschfunktion bietet sie enorme Sicherheit für Transaktionen. Und sie macht es möglich, dass Mittler nicht mehr gebraucht werden. Heute müssen bei Immobilienkäufen Heerscharen von Beratern mitwirken – die Kaufnebenkosten liegen bei zehn Prozent. Bei Aktien ist es nicht ganz so teuer, aber immer noch spürbar.

Diese Kosten entfallen, wenn per Blockchain die Anteile an Immobilien oder Unternehmen ganz einfach direkt gehandelt werden können. Security Token nennen sich die Anteile und sie haben das Zeug, irgendwann Aktien oder Schuldverschreibungen oder auch Grundbucheinträge abzulösen. Das aber wird der gesamten Technologie enormen Schub geben. Kaum ein Investor, aber auch kaum ein Unternehmen wird sich solche Einsparpotenziale entgehen lassen.

Die Kryptowährungen sind doppelte Profiteure dieser Entwicklung: Zum einen profitieren sie von der schnellen Professionalisierung des Marktes und der Börsen. Zum anderen aber werden sie auch als Verrechnungseinheit für Transaktionen auf der Blockchain immer wichtiger und gefragter. Was den Preis nach oben treiben wird.

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