Nach 100 Tagen Wie sich der S&P 500 seit Bidens Amtseinführung entwickelt hat
Pandemie-Bekämpfung, Ausgabenpakete, Steuererhöhungen: US-Präsident Joe Biden hat in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit bereits große Projekte angeschoben. Wie die Kapitalmärkte darauf reagiert haben, zeigt eine Analyse des Multi-Family-Offices HQ Trust. Fondsmanager Sven Lehmann hat sich dafür die Performance des US-Aktienindex S&P 500 seit Amtsantritt angeschaut – und Bidens Start mit dem anderer US-Präsidenten verglichen.
Das Ergebnis: „Der S&P 500 hat sich dem Start von Joe Biden sehr gut entwickelt“, analysiert Lehmann. Die Performance seit seiner Amtseinführung sei die sechstbeste seit dem Jahr 1927. Mit einem Plus von 8,8 Prozent liege Biden auch vor seinem Vorgänger Donald Trump. Der kam zum gleichen Zeitpunkt auf einen Zuwachs von 5,6 Prozent.
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Wie die Auswertung zeigt, haben US-Präsidenten insgesamt in den ersten Amtszeiten für höhere Kurszuwächse gesorgt als in den zweiten Amtsperioden. Zudem schnitten Präsidenten der Demokraten im Mittel besser ab als Republikaner. „Allerdings wird der deutliche Unterschied von plus 7,8 zu minus 1,1 Prozent erheblich von der extrem guten Performance des Aktienindex während der ersten 100 Tage von Franklin D. Roosevelt beeinflusst“, so Lehmann.
Effekte der Ausgabenpakete machen Steuererhöhungen wett
Dass Joe Biden bei der Refinanzierung seiner Ausgabenpakete zu Steuererhöhungen greift, kommt für HQ-Trust-Chefökonom Michael Heise nicht überraschend. Die Botschaft an die Amerikaner sei klar: „Bei den Kosten der Pandemiebekämpfung und des Wiederaufbaus sollen die starken Schultern mehr tragen als die schwachen.“ Allerdings rechnet Heise mit einer insgesamt positiven Bilanz: „Die Steuererhöhungen werden zwar einen Dämpfer für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bringen, aber die Effekte der Ausgabenprogramme überwiegen bei weitem.“