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Wohnungssuche Studenten in Not auf dem Wohnungmarkt

Michael Vogt, Geschäftsführer der Mondial Kapitalanlagegesellschaft
Michael Vogt, Geschäftsführer der Mondial Kapitalanlagegesellschaft
Wer ein nervenaufreibendes Abenteuer erleben möchte, sollte sich als Student auf Wohnungssuche begeben. Neben den halbstaatlichen Studentenwerken richten sich zwar auch Angebote von Wohnungsbaugesellschaften speziell an Studierende, der immensen Nachfrage können jedoch auch sie nicht nachkommen.

Private Träger, die studentisches Wohnen als eigenständige Assetklasse bewerten und vorantreiben, gewinnen deshalb seit Jahren an Bedeutung. Und das völlig zu Recht, denn Wohnraum für Studenten wird dringend benötigt. Die Erfordernisse an die Immobilien unterscheiden sich jedoch grundlegend von denen herkömmlicher Wohnimmobilienprojekte.

Ein Blick auf die derzeitige Versorgungssituation macht die Dringlichkeit der Situation klar: Die Studentenwerke der Bundesländer bieten insgesamt etwa 230.000 Plätze an – und das das bei 2,6 Millionen Studenten. Während die Studentenzahl seit 1992 auf mehr als das Doppelte angewachsen ist, ist die Anzahl der Wohnheime sogar gesunken.

Die sogenannte Wohnheimquote, die das Verhältnis von Studenten zu angebotenen Wohnheimplätzen beschreibt, lag 2012 gerade einmal bei acht Prozent. 1992 betrug sie noch 13 Prozent. Das Problem: Schon 1992 waren die Studentenwohnheimplätze knapp. Seitdem hat sich eine enorme Schere zwischen Angebot und Bedarf entwickelt.

Wollte man die 13-Prozent-Quote von 1992 bei der heutigen Studentenanzahl wieder erreichen, entspräche dies einem Bedarf von etwa 135.000 Plätzen oder mehr als 600 Wohnheimen. Allein im Studienjahr 2013 gab es bundesweit mehr als 500.000 Studienanfänger.

Während diesen eine Vielzahl an Studienangeboten zur Verfügung steht – derzeit gibt es mehr als 9.500 verschiedene Studienmöglichkeiten an 393 Hochschulen in 174 Städten – ist die Auswahl am Wohnungsmarkt sehr beschränkt.

Gerade zu Semesterbeginn suchen viele der angehenden Akademiker nach einer 1- bis 2-Zimmer-Wohnung oder gründen notgedrungen Wohngemeinschaften. Städte wie Göttingen, Heidelberg und Freiburg haben sich seit langem einen Namen als Universitäts-Hochburgen gemacht, ebenso bekannt sind sie allerdings auch für ihre unterversorgten Wohnungsmärkte.

Und nicht nur Mittelstädte haben angesichts der hohen Studentenzahlen zu kämpfen. Selbst in der Millionenmetropole Berlin ist bezahlbarer Wohnraum insbesondere für Studenten knapp. Hier ist die Immobilienbranche gefordert. Neue Studentenwohnheime, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse und Geldbeutel der Studenten, sind angesichts dieses Bedarfs wichtig.
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