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Fondsmanager Maschmeyer und Kurzrock im Interview „Zu Micro Caps gibt es kaum Banken-Research“

Matthias Kurzrock und Marcel Maschmeyer
Matthias Kurzrock und Marcel Maschmeyer (v.l.): Die beiden Fondsmanager sind gleichzeitig Vorstände von Paladin Asset Management. | Foto: Mareike Will

DAS INVESTMENT: Sie managen bereits einen Fonds für kleine und mittlere Unternehmen, den Paladin One. Was macht nun der neue Fonds Paladin Origins anders?

Marcel Maschmeyer: Im Paladin Origins konzentrieren wir uns ausschließlich auf kleine und kleinste Unternehmen. In diesem Segment ist die Chance, sich durch tiefes Research einen echten Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten, besonders groß. Das Portfolio ist zwischen Private Equity und Small-Caps positioniert, aber ohne die dafür üblichen langen Laufzeitbindung. Es werden nur wenige vergleichbare Produkte angeboten. Unser Hauptfokus liegt im Paladin Origins auf der Kern-Säule Value. Nach unserem Verständnis bedeutet Value, dass Höhe und Planbarkeit der zukünftigen Cashflows in einem günstigen Verhältnis zum heutigen Preis stehen. Im Vergleich zum Paladin One werden wir im langjährigen Durchschnitt weniger Cash vorhalten und eine Investitionsquote von bis zu 95 Prozent haben.

Teil der Strategie sollen außerbörsliche Beteiligungen sein. Wie riskant ist diese Nische, gerade mit Blick auf Privatanleger?

Matthias Kurzrock: Bei nicht beziehungsweise noch nicht börsennotierten Unternehmen sind ein paar Bausteine wesentlich:  Ein guter Zugang zu Kapitalmarkttransaktionen, ein starkes Netzwerk zu den Entscheidern auf Unternehmensebene, aber insbesondere eine ausgeprägte Analysekompetenz. Ein Beispiel ist der kürzlich verkaufte Solar- und Windparkbetreiber Blue Elephant Energy. Unser Investmentprozess ist auf Risikokontrolle ausgelegt. Hier müssen wir ganz besonders selektiv auswählen. Es sind ebenfalls die Grundsätze aus dem Paladin One. Sie haben sich seit gut acht Jahren bewährt. Jetzt fließen sie auch in unsere Micro-Cap-Strategie ein.

 

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Wie viele nicht börsennotierte Investments dürfen rein rechtlich in Ihrem Fonds stecken – und welche Quote peilen Sie an?

Kurzrock: Solche Investments ergeben sich aus besonderen Konstellationen heraus. Sie enden meist damit, dass die Unternehmen irgendwann an die Börse gehen. Nicht börsennotierte Anlagen dürfen maximal zehn Prozent Anteil im Portfolio haben. Im Kern liegt unser Fokus aber auf börsennotierten Unternehmen. In der Regel erwerben wir unsere Beteiligung über die Börse. Gleichzeitig sind wir über die letzten Jahre zunehmend zum Ansprechpartner für Unternehmen geworden, die frisches Kapital für ihre Entwicklung suchen. Hierbei unterstützen wir Unternehmen gerne über Kapitalerhöhungen.

Wie sieht Ihr Investment-Universum aus?

Maschmeyer: Mehr als 75 Prozent der börsennotierten Unternehmen in Europa gehören zur Gruppe der Micro Caps. Daher gibt es eine große Auswahl an Unternehmen in spannenden Nischen. Unser Investmentuniversum umfasst rund 1.500 Unternehmen, und unsere eigene Datenbank an umfassend analysierten Unternehmen wächst ständig weiter. Zu Micro Caps gibt es nur wenig Banken-Research. Daher ist haben unsere eigenen Analysen einen entsprechend hohen Mehrwert.

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