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Aktualisiert am 19.04.2022 - 14:53 Uhrin CrashtestLesedauer: 6 Minuten

16 Fonds im Crashtest Die besten flexiblen europäischen Mischfonds

Unsichtbarer Gegner
Unsichtbarer Gegner: Das Corona-Virus hat das öffentliche Leben in Deutschland und Europa voll im Griff | Foto: imago images/Science Photo Library, Unsplash

Nach den Stärken des von ihm betreuten Mischfonds Selection Rendite Plus befragt, stellt Jörg Scholl von der Münchner Investmentboutique Selection Asset Management gern das „ausgereifte Risikomanagement“ in den Vordergrund: „Dabei können wir auf ein breites Arsenal an Strategien zurückgreifen.“

Na, das ist doch in Zeiten von Corona-Panik und Weltuntergangsstimmung an den Börsen mal ein Wort. Und allemal Anlass, sich die jüngste Wertentwicklung des Fonds ganz genau anzuschauen – schließlich umfasst der jüngste Crashtest für flexible europäische Mischfonds, den der Selection Rendite Plus gegen 15 Wettbewerber für sich entschieden hat, nur den Zeitraum Mitte Februar 2015 bis Mitte Februar 2020. Eine Phase also, an deren Ende sich die meisten Anleger und Fondsmanager an neuen Rekordhochs berauschten und nur wenige Gedanken an die unsichtbare Gefahr aus dem fernen China verschwendeten.

Rang Fondsname ISIN Punkte Gesamt Punkte Performance Punkte Stresstest Punkte Aktives Management Fondsvolumen in Mio EUR
1. Selection Rendite Plus DE0002605037 58 25 19 14 34
2. Unirak DE0008491044 43 26 3 14 5382
3. IP Multi-Flex X LU0186920152 36 8 17 11 18
4. Invesco Pan European High Income LU0243957312 32 11 13 8 9490
5. WSS-Europa AT0000497227 32 12 0 20 23

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Nun, auch diesen Test hat der Selection Rendite Plus mit einem seit Jahresbeginn eingefahrenen Verlust von weniger als 3 Prozent (Stichtag: 12. März 2020) bravourös bestanden. Vergleichbare Fonds wie der Deka-Balance Dynamisch (minus 13,8 Prozent), der Profitlich-Schmidlin-Fonds UI (minus 16,9 Prozent) oder der Merck Finck Vario Aktien Renten UI (minus 21,9 Prozent) gingen im gleichen Zeitraum deutlich stärker in die Knie. „Die schon vor dem Corona-Crash vorhandene Überbewertung haben wir über ein Set technischer Indikatoren recht gut greifen können“, kommentiert Scholl. Deshalb seien – bei gleichzeitiger Absicherung – die Aktienpositionen insbesondere im Luxusgüter- und Halbleiterbereich heruntergefahren und die Barreserve entsprechend erhöht worden.

Der Fonds existiert bereits seit Anfang 1990, aufgelegt wurde er damals für die Versorgungskasse eines Industrieunternehmens. Seit 2003 managt Scholl ihn gemeinsam mit seinem Geschäftsführer-Kollegen Claus Weber. Beide kennen sich schon aus gemeinsamen Spezialfonds-Tagen bei Hauck & Aufhäuser. „Damals gehörten vor allem Stiftungen und kirchliche Einrichtungen zu unseren Kunden, die sehr früh am Thema Nachhaltigkeit interessiert waren“, erzählt Scholl. Entsprechend ist das Portfolio ausgerichtet: Aufnahme finden nur Titel von Unternehmen, die nach ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien als unbedenklich gelten. Dabei arbeitet Selection Asset Management eng mit der Hannoveraner Analysegesellschaft Imug zusammen, einem der bekanntesten Anbieter entsprechender Daten.

Mittel- bis langfristig streben Scholl und Weber eine Zielrendite von 4 Prozent pro Jahr an, die Aktienquote variiert von null bis 49 Prozent. Der Schwerpunkt liegt zwar eindeutig auf Europa, gleichwohl dienen amerikanische Titel wie Microsoft oder Nvidia als Beimischung. Auf der Rentenseite dominieren als krisensicher eingeschätzte Unternehmensanleihen mit kurzer bis mittlerer Laufzeit.

Was angesichts der langen Historie und der in der Vergangenheit gezeigten Leistungen ein wenig verwundert: Per Ende Februar 2020 weist der Selection Rendite Plus ein Volumen von lediglich 34 Millionen Euro auf. Scholl führt das unter anderem auf den institutionellen Hintergrund seines Hauses zurück. Aber: „Der Fonds eignet sich ebenso gut für Privatkunden, die auf einen konstanten Vermögensaufbau Wert legen.“ Eine entsprechende Vertriebsoffensive sei in Planung. Die weitgehende Immunität gegen das Corona-Virus könnte dabei durchaus von Nutzen sein.

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