Demokrat oder Republikaner? Am Ende ist es für die Aktien egal
Noch immer rätseln Börsianer, welcher Kandidat – den gesellschaftlichen Einfluss mal ausgeklammert – für die Kapitalmärkte der bessere ist. Traditionell beanspruchen Republikaner diese Rolle ja für sich.
Das stimmt aber nicht, hat der Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend, Sven Lehmann, errechnet. Grundlage sind immer die Jahresrenditen des Aktienindex S&P 500. In einer Grafik zeigt Lehmann, wie sich der US-Aktienmarkt jeweils mit demokratischen und republikanischen Präsidenten entwickelte. Und hier machen das Rennen klar die Demokraten.

Lehmann fasst seine Erkenntnisse so zusammen:
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Wer nur den Aktienertrag im Auge hat, kommt schnell zu einem Ergebnis: Ein Blick auf die vergangenen knapp 150 Jahre zeigt, dass unter demokratischen Präsidenten die Börse im Schnitt besser lief.
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In den 64 Jahren Präsidentschaft der Demokraten erwirtschaftete der S&P 500 einen Ertrag von 10,9 Prozent p.a.. Dagegen ist der Aktienindex in den gut 85 Jahren republikanischer Präsidentschaft ‚nur‘ um 8,3 Prozent p.a. gestiegen.
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Der tiefere Blick auf die Zahlen seit dem Jahr 1871 zeigt, dass der Vorsprung des demokratischen Präsidenten von 2,6 Prozentpunkten p.a. bei der reinen Kursentwicklung ungefähr erhalten bleibt.
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Bei den Gewinnen schmilzt der Vorsprung etwas auf 2,1 Prozentpunkte p.a..
Ein ganz anderes Bild ergibt sich allerdings, wenn man die Inflation mit ins Feld führt. So ermittelt Lehmann:
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Dann sind die Zeiträume mit einem republikanischen Präsidenten in allen drei Kategorien (Ertrag, Kurs und Gewinne) besser als bei einem Demokraten. Der Unterschied ist aber so minimal, dass man nach dieser inflationsbereinigten Betrachtung zu dem Schluss kommen müsste, dass es dem Aktienmarkt egal ist, von welcher Partei der Präsident ist.
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Aus Anlegersicht ist dieses Zwischenergebnis auch schlüssig, da auf den Aktienmarkt viele Faktoren Einfluss haben.
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Zudem wirken die meisten Entscheidungen eines Präsidenten selten unmittelbar auf den Aktienmarkt und bis man die Auswirkungen von manchen politischen Entscheidungen in wirtschaftlichen Kennzahlen sieht, vergehen Monate oder auch Jahre.