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Riskante Firmenhüllen Bafin warnt Kleinanleger vor Spacs

Klaus Hommels, Lakeside
Klaus Hommels, Lakeside: Der Risikokapitalinvestor hat im Februar die erste Spac an der Frankfurter Börse gelistet. | Foto: imago images / Fabian Matzerath

Sie erlebten im vergangenen Jahr einen Boom in den USA und schwappen so langsam nach Europa rüber: Immer mehr Special Purpose Acquisition Companies, kurz Spacs, werden an europäischen Börsen gelistet und können auch von Kleinanlegern gekauft werden. Das ruft die Bafin auf den Plan, die darauf hinweist, dass Spacs Kleinanlegern Investments ermöglichen, die sonst nur finanzstarken Risikokapitalgebern zugänglich sind.

Wer in Spacs investieren will, müsse erhebliche Risiken in Kauf nehmen. Insbesondere lassen sich die Chancen und das Kapitalverlustrisiko nur schwer bewerten. Die Bafin rät Anlegern, sich vor einem Erwerb mit dem Geschäftsmodell vertraut zu machen und zu prüfen, ob sie bereit und in der Lage sind, die mit der Investition in eine Spac verbundenen Risiken zu tragen.

Spacs sind Unternehmen, die nur gegründet werden, um später ein oder mehrere andere nicht börsennotierte Unternehmen zu übernehmen. Die Spacs werden – oft von erfahrenen Venture-Capital-Investoren – als leere Firmenhülle an die Börse gebracht und sammeln so Geld für künftige Übernahmen ein. Die gekauften Unternehmen schlüpfen dann einfach in den vorhandenen Firmenmantel ersparen sich so den klassischen Börsengang.

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Wer Spac-Aktien in der ersten Phase kauft, weiß noch nicht, in was er tatsächlich investiert und ob überhaupt je ein passendes Unternehmen gefunden wird. Gelingt dies nicht, muss die Spac liquidiert werden. „Kleinanlegerinnen und -anleger werden in diesem Fall üblicherweise nur einen Teil der investierten Mittel nach Abzug von Kosten zurückerhalten. Risiken bis hin zum möglichen Kapitalverlust bestehen je nach Zielgesellschaft und den vereinbarten Konditionen auch beim Unternehmenszusammenschluss“, heißt es von der Bafin.

An der Frankfurter Börse sind mittlerweile drei Spacs gelistet. Den Anfang machte im Februar Risikokapitalinvestor Klaus Hommels mit seiner Lakestar Spac 1, die im Juni verkündete, das deutsche Ferienwohnungsportal Hometogo übernehmen zu wollen. Im April und Mai folgten die 468 Spac 1 und Obotech Acquisition.

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