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Tipps für die Zusammenarbeit Baufinanzierung – wenn Vermittler mit einem externen Experten kooperieren

Menschen überqueren den Golda-Meir-Steg im Neubaugebiet Europacity Berlin
Menschen überqueren den Golda-Meir-Steg im Neubaugebiet Europacity Berlin: Beim Thema Baufinanzierung ist Expertenwissen gefragt. | Foto: Imago Images / Jochen Eckel

Im Jahre 2016 wurde die Wohnimmobilienkreditrichtlinie umgesetzt. Seitdem müssen Vermittler von Baufinanzierungen neue Anforderungen erfüllen, wenn sie Immobilienkreditverträge an Verbraucher verkaufen. Um einen solchen Immobilienkreditvertrag handelt es sich immer dann, wenn eine Immobilie als Sicherheit für den Darlehensgeber dient.

Nicolai Bohr, Foto: 

Nicht jeder Makler will die zur Zulassung notwendige Sachkundeprüfung ablegen oder sich mit den vielen neuen Beratungsvorschriften auseinandersetzen. Manch einer sucht sich Hilfe bei Kollegen, die ihren Schwerpunkt auf die Beratung und Vermittlung von Baufinanzierungsprodukten legen.

Baufinanzierung– ein Expertenthema

Oberflächlich verstehen sicherlich viele Versicherungsmakler beziehungsweise Finanzdienstleister das Grundprinzip von Darlehen, Grundschuld, Zinssatz, Annuität und Restschuld. Bloß steckt meist noch mehr dahinter.

Der Baufinanzierungs-Experte erkennt in der Regel auf einen Blick ins Grundbuch, ob eingetragene Lasten in Abteilung II den Wert der Immobilie erheblich reduzieren beziehungsweise für viele Banken sogar KO-Kriterien darstellen können. Er oder sie erkennt, wann die Finanzierung anders ausgestaltet werden kann, als es zuvor überlegt wurde.

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Drei Faktoren zeichnen einen Baufi-Experten aus:

  1. Der Preis: Zinsniveau ist wichtig, aber nicht alles
    Natürlich will niemand mehr Zinsen als notwendigzahlen. Bloß lässt die aktuelle Lage am Immobilienmarkt nicht zu, sich über Wochen mit verschiedenen Banken und Versicherern über die Konditionen auszutauschen. Tatsächlich führt der aktuelle Verkäufermarkt dazu, dass sich tendenziell mehr Interessenten um dieselben Immobilien bewerben. Manchmal führt das zu einem Bieterverfahren, meistens erhält jedoch derjenige, der zuerst eine belastbare Finanzierungsbestätigung vorlegt, den Zuschlag. Der Experte bezieht in seinen Empfehlungsprozess die von den Banken angegebene Bearbeitungsdauer ein und berücksichtigt gleichzeitig, welcher Kreditgeber auch exotische Unterlagen anfordert, die möglicherweise noch gar nicht vorliegen. Der Experte erkennt darüber hinaus – und zwar an der durch die Banken, Bausparkassen und Lebensversicherer kommunizierten voraussichtlichen Bearbeitungsdauer  – den „Appetit“ der Häuser auf neue Finanzierungskunden.
  2. Fachkompetenz: Baufinanzierung ist komplex
    Wie wirken sich Modernisierungsvorhaben des Käufers einer Bestandsimmobilie auf dessen Kreditkondition aus? Wie werden Eigenleistungen vernünftig aufbereitet, und welchen Einfluss haben sie auf Zins und Beleihungsauslauf? Ein Kunde will zum Beispiel vor Einzug in seine neue Immobilie auch eine Photovoltaikanlage installieren. Zum einen kann es hierfür noch Zuschüsse geben (Stand: 03.01.2022), zum anderen wertet es das Objekt für die Bank auf (und gibt mehr Kreditsicherheit). Dies kann sogar das Zünglein an der Waage sein, wenn es um die Machbarkeit geht. Der Experte spielt mögliche Szenarien durch.
  3. Beratungskompetenz / Sozialkompetenz
    Eine eigene Herausforderung besteht darin, dem Verbraucher das Zusammenspiel der Faktoren zu erläutern, die die Konditionen und gar die Machbarkeit eines Vorhabens beeinflussen. Idealerweise hat der Berater hier bereits Erfahrungen auf breiter Ebene gemacht. Der verbeamtete Lehrer hat eine andere Lernkurve als der selbständige Handwerker (nicht notwendigerweise ist die des Ersten steiler). Der Baufinanzirungs-Experte nimmt individuell Rücksicht und vermittelt das für das Verständnis notwendige Wissen, ohne den Kunden zu überfordern. Im Nachgang wird sich ein Kunde – gegebenenfalls nach Rücksprache mit dem Berater, der an den Baufinanzierungs-Experten verwiesen hat – für einen Weg entscheiden.

Fazit

Dank Social Media und der damit einhergehenden sozialen Vernetzung von Maklern, Vertretern, Beratern und sonstigen Finanzdienstleistern sind Wege zu möglichen Ansprechpartnern kurz, welche auf die vorgenannten Kriterien überprüft werden wollen. Mein Tipp hierzu lautet: Berater sollten sich bereits vorausschauend einen Ansprechpartner für künftige Baufinanzierungsvorhaben ihrer Kunden suchen - auch ohne dass das Thema bei einem Kunden bereits akut ist. Es ist sinnvoll, den Baufinanzierungs-Partner im Vorfeld kennenzulernen, um abzuschätzen, ob er oder sie zu den jeweiligen Kunden passt.


Über den Autor:
Nicolai Bohr ist Spezialist für Immobilienfinanzierung und zudem Versicherungskaufmann. Der Inhaber des Unternehmens Bohr Finanzierungen ist Mitglied im Expertenteam der Internetseite Baufin-Experten.de und dort für den Raum Essen zuständig.

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