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in FinanzberatungLesedauer: 3 Minuten

Berichterstatter des Europäischen Parlaments „Mifid II ist an Experten hängen geblieben“

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Im Bezug auf die Versicherungsvermittlungsrichtlinie IDD kritisiert Ferber, dass diese einem anderen Verbraucherschutzregime unterliegt. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen für Versicherungs- und Finanzprodukte könnte der Trend eher in Richtung Versicherungsprodukte gehen, befürchtet er. 

„Ohne Politiker würde es Sie nicht mehr geben“

Auch die Verzögerungen in der Mifid-II-Umsetzung kommen zu Sprache. „Als der Finanzplaner Forum konzipiert wurde, ging ich davon aus, auf der heutigen Veranstaltung bereits Konkretes über die Regulierungsanforderungen berichten zu können“, sagt Ferber. Aber die EU-Kommission habe alle Fristen verstreichen lassen. Die delegierten Rechtsakte hätten bereits bis Sommer 2015 vorliegen müssen. Nun habe die EU-Kommission zugesichert, dass sie diese bis spätestens Ende Juni vorlegen werde. Anschließend hätten nationale Gesetzgeber drei Monate Zeit um Anspruch zu erheben. 2017 soll dann das Regelwerk stehen.

Die Verzögerungen sorgen bereits seit längerem für Unmut in der Beraterbranche. Von einer Mifid-Richtlinie für Politiker, wie sei ein Forumsteilnehmer vorschlägt, hält Ferber aber nichts. „Mifid II ist nicht am Parlament oder der Kommission, sondern an den Experten hängen geblieben“, sagt der Europaabgeordnete. Überhaupt entwickele sich Europa von einer Demokratie zu einer Expertokratie. Und Experten hätten in Sachen Finanzmarktregulierung ganz eigene Vorschläge. „Ohne uns Politiker hätten Sie als Provisionsberater eine Regulierung bekommen, unter der es Sie nicht mehr geben würde.“

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