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Bert Flossbach zu Gold im Depot Von Gold und Geld

Bert Flossbach ist Mitgründer und Vorstand der Kölner Fondsgesellschaft Flossbach von Storch

Unter den Deutschen erfreut sich eine Anlageklasse großer Beliebtheit, die ansonsten vorwiegend in Schwellenländern populär ist: physisches Gold. Die Erfahrung der Hyperinflation hat anscheinend tiefe Spuren in der DNA deutscher Anleger hinterlassen. Mit einem Privatbesitz von mehr als 8.000 Tonnen Gold beziehungsweise rund 100 Gramm pro Kopf zählen die Bundesbürger weltweit zu den eifrigsten Goldinvestoren.

Gold ist kein Ersatz für andere Anlagen

Da wirkt der jüngste Preisanstieg wie Balsam für die geschundene Sparerseele. Gold ist aber kein Ersatz für rentable Anlagen in Produktivkapital. Es ist vor allem eine Versicherung gegen ein nachhaltig schwindendes Vertrauen in das Geldsystem und in begrenztem Maße eine Anlage, die vom wachsenden Wohlstand in den größten Schwellenländern China und Indien profitiert.

Zuflüsse in Anlageprodukte treiben Goldpreis

Seit Jahresanfang ist der Goldpreis um rund 10 Prozent in US-Dollar und gut 12 Prozent in Euro gestiegen, immerhin auf den höchsten Stand seit sechs Jahren. Fast der gesamte Anstieg entfällt dabei auf die kurze Zeitspanne seit Ende Mai. Diese Entwicklung dürfte auch von Zuflüssen in Anlageprodukte getrieben worden sein: Im Juni legten die von ETFs gehaltenen Gold-Bestände um rund 100 Tonnen zu.

Ausgang des Notenbankexperiments ungewiss

Der zeitliche Zusammenhang zu den Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell und EZB-Präsident Mario Draghi lässt vermuten, dass diese als Signale der Notenbanken für eine langfristige Null- und Niedrigzinspolitik verstanden werden. Niemand weiß, wie das Experiment des billigen Geldes ausgehen wird. Vielleicht verlieren die Menschen irgendwann das Vertrauen in das Geldsystem. Dann könnte Gold seine Funktion als Währung der letzten Instanz ausüben: Denn anders als Papiergeld ist Gold nicht beliebig vermehrbar und hoch liquide. Damit ist das Edelmetall unseres Erachtens ein besseres Wertaufbewahrungsmittel als Giralgeld. Es hat sich seit Jahrtausenden – allen Wirtschaftskrisen, Kriegen und Währungsreformen zum Trotz – bewährt.

Schutzfunktion des Goldes steht im Fokus

Auch wenn natürlich Goldinvestoren derzeit an den Wertsteigerungen des Edelmetalls teilhaben, sollte dieser Aspekt bei einem Investment in physisches Gold nicht im Vordergrund stehen. Es geht um die Schutzfunktion vor einer möglichen Krise des bestehenden Finanz- und Geldsystems. Für uns spielt Gold deshalb eine ganz andere, viel wichtigere Rolle im Portfolio: als Währung der letzten Instanz. Gold ist eine Versicherung gegen die uns bekannten und unbekannten Risiken des Finanzsystems, insbesondere die möglichen Folgen der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken.

Deshalb vergleichen wir den Goldanteil in einem Portfolio mit einer Feuerversicherung für das eigene Haus. Kein vernünftiger Mensch wird sich wünschen, dass sein Haus niederbrennt, nur um die Feuerversicherung einnehmen zu können. Ebenso denken wir: Wir hoffen nicht auf einen möglichst hohen Goldpreis, um damit Rendite zu erzielen. Denn das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass es an anderer Stelle in der Weltwirtschaft ganz gewaltig brennt – und das kann sich keiner ernsthaft wünschen.

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