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Vermögensverwalter analysiert China stoppt Bitcoin-Mining – und nun?

Kundin an einem Krypto-Geldautomat in El Salvador
Kundin an einem Krypto-Geldautomat in El Salvador: Das mittelamerikanische Land macht Bitcoin neben dem US-Dollar zum offiziellen Zahlungsmittel. | Foto: Imago Images/ZUMA Wire
Uwe Zimmer, Z-Invest

Die chinesische Regierung hat gerade einige der großen Rechenzentren geschlossen, in denen Bitcoin geschürft werden. Die Begründung: Angst um die Stabilität des Finanzwesens und die soziale Stabilität. Da in China ein großer Teil aller Bitcoin-Miner ihren Sitz haben, ging der Kurs entsprechend auf Tauchstation. Die Angst geht um, dass das Ende der chinesischen Minen auch das Ende des Bitcoin einleiten könnte.

Ernsthaft? Weil China eine Technologie beziehungsweise deren Anwendung nicht mag oder gar als Bedrohung seiner Institutionen sieht, soll diese Technologie verschwinden? Das Gegenteil könnte der Fall sein. Zunächst einmal wird klar, dass der Bitcoin tatsächlich die Unabhängigkeit besitzt, die ihm immer nachgesagt wird. Er wird eben nicht von Zentralbanken kontrolliert, auch nicht von Staaten, nicht von demokratischen oder autokratischen Regierungen. Gleichzeitig sind Kryptowährungen aber auch nicht mehr so geheimnisumwittert wie früher, als ihnen der Ruf von Anarchie, von Freiheit und Abenteuer vorauseilte.

Kryptowährungen sind unabhängig – und die Blockchain so verteilt, dass der Einfluss eines Staates oder auch mehrerer langfristig eher gering bleibt. Interessanterweise – oder auch logischerweise – sind es vor allem die autokratischen Regime in China oder auch der Türkei, die Angst um Einfluss haben und gegen die basisdemokratisch organisierten Blockchain-Währungen vorgehen.

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Andere Ecken der Welt gehen da anders mit den Kryptos um: El Salvador hat den Bitcoin gerade zum offiziellen Zahlungsmittel erklärt und erhofft sich davon einen wirtschaftlichen Aufschwung. Auch andere Länder stehen an der Schwelle, Bitcoin zu akzeptieren. Die Logik dahinter: Ob nun der US-Dollar, der Euro oder der chinesische Renmimbi als Parallelwährung zur eigenen Landeswährung gilt oder eben der Bitcoin, ist egal. Und dann ist der Bitcoin noch sympathischer.

Ein weiterer Nebeneffekt des Vorgehens der chinesischen Regierung gegen den Bitcoin: Wenn die Energie fürs Minen jetzt nicht mehr vor allem aus chinesischem Kohlestrom stammt, wird der Bitcoin schneller grün als gedacht. Und dann akzeptiert vielleicht der neu-umweltbewusste Elon Musk wieder Bitcoin als Zahlungsmittel für Tesla – oder für Reisen zum Mond mit SpaceX.


Über den Autor: 
Uwe Zimmer ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Z-Invest aus Köln. 

 

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