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Rasant steigende Preise Die Inflation kommt

Frau vor der Auslage eines Juweliers
Frau vor der Auslage eines Juweliers: Die Preise vieler Produkte ziehen stark an. | Foto: imago images/Wavebreak Media Ltd

Da ist es wieder, das Inflationsgespenst. Mit den Zahlen für April kam es plötzlich aus der Kiste. Allerdings nicht ganz so überraschend, wie sich das jetzt anhört. Denn dass die Verbraucherpreise ab diesem Frühjahr im Vergleich zu den Corona-geplagten Zahlen der jeweiligen Vorjahresmonate steigen, hat kaum jemand bezweifelt.

Oder wie es die Nordea-Strategen in ihrem Ausblick formulieren: „Jeder weiß, dass die Inflation dieses Frühjahr kommt, und sogar ein Kleinkind mit Taschenrechner kann einen weiteren Anstieg in den kommen- den Monaten voraussagen.“

Was dennoch etwas überraschte, war die Vehemenz des Anstiegs. 4,2 Prozent legten in den USA die Preise im April gegenüber April 2020 zu. Erwartet wurde nur ein Anstieg von 3,6 Prozent. Auch die jährliche US-Kerninflation, die Energie und Nahrungsmittel nicht berücksichtigt, legte über den Konsensschätzungen zu. Sie hat sich gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen Monate auf 3 Prozent fast verdoppelt.

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In Europa, wo es mit der wirtschaftlichen Erholung noch nicht so fix vorangeht wie in den USA, lässt sich die Inflation noch etwas Zeit. Die Preise waren im April aber auch hier schon stärker gestiegen. Die EU vermeldete eine jährliche Inflation von 2,0 Prozent, der Euroraum von 1,6 Prozent.

Diese im Vergleich zu den Vormonaten höhere Teuerungsrate hat jedoch einen klaren Auslöser: die Energiepreise, die im Jahresvergleich über 10 Prozent zugelegt haben. Die Kerninflation ist hingegen weiter gesunken und liegt im Euroraum unter einem Prozent.

Die inflationsbesorgten Blicke richten sich daher auch eher Richtung USA. Nordeas Trendmodell errechnet dort für den Sommer in der Spitze gar eine Inflationsrate von 8 Prozent. Doch selbst solche Zahlen müssen nach Ansicht der Nordea-Experten Investoren nicht zwingend erschrecken und auch nicht die Notenbank auf den Plan rufen. Denn die Frage ist nicht, ob die Inflation jetzt kommt, sondern wie nachhaltig der Preisanstieg tatsächlich ist.

Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, betont bislang immer wieder, dass die Inflation vorübergehend sei. Und das ist die interessantere Nachricht für Investoren, insbesondere für Aktienanleger. Inflation an sich muss der Unternehmenslandschaft nicht schaden.

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