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22 Fragen an Wolfgang Bauer „Ein Leben ohne Oper ist sinnlos“

Liebt die Wiener Kaffeehaus-Kultur
Liebt die Wiener Kaffeehaus-Kultur: M&G-Manager Wolfgang Bauer. | Foto: M&G

1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Die Grundzüge teutonischer Austerität erlernte ich bereits im Kindesalter, als mich der durch mein Taschengeld gesteckte haushaltspolitische Rahmen doch arg in meinen Konsumwünschen – besonders nach “Masters of the Universe”-Actionfiguren – einschränkte

2. Wären Sie nicht Fondsmanager geworden, wären Sie heute …

... Professor für Chemie. Um ein Haar wäre ich nach meiner Promotion in Cambridge in Forschung und Lehre geblieben

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Ich kann dem Kult um sogenannte Star-Fondsmanager nur wenig abgewinnen. Robuste Investment-Prozesse erachte ich für wichtiger als schillernde Persönlichkeiten

4. Welche andere Persönlichkeit imponiert Ihnen?

Aus leider sehr naheliegenden Gründen musste ich in den vergangenen Wochen des Öfteren an Stanislaw Petrow denken. Als Offizier der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte traf er 1983 wohl eine der bedeutendsten Entscheidungen der Menschheitsgeschichte, als er – richtigerweise – einen gemeldeten Angriff als Fehlalarm einstufte und somit den Ausbruch des Dritten Weltkriegs verhinderte. Man kann nur hoffen, dass auch heute noch besonnene Menschen wie er an den Schalthebeln der Macht sitzen

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Ein Lehrbuch der Quantenmechanik, denn ein probabilistisches Weltbild, in dem es nur Wahrscheinlichkeiten aber keine Gewissheiten gibt, macht es deutlich leichter, mit dem oftmals erratischen Marktgeschehen umzugehen

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

Dellen in der Fondsperformance müssen offen und ehrlich analysiert werden. Es ist allerdings kontraproduktiv, aufgrund kurzfristiger Kursschwankungen die Nerven zu verlieren. Meine Investoren erwarten von mir, langfristige Performance zu liefern – ihr Vertrauen in mich spornt mich an

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7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Ich halte es da ganz mit Sepp Herberger: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Nichts ist im Berufsleben gefährlicher, als sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Der Tag der Auflegung meines ersten Fonds, als nach Jahren harter Arbeit aus einer Investment-Idee schließlich Realität wurde

9. Welchem verpassten Investment trauern Sie noch heute nach?

Das beste persönliche Investment ist für mich die eigene Bildung. Rückblickend hätte ich als Student das fantastische Bildungsangebot in Cambridge besser nutzen und auch bewusst fachfremde Vorlesungen besuchen sollen

10. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Darüber, dass ich innerhalb des vergangenen Jahres gleich zwei Wasserschäden in meinem Haus hatte

11. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Dem sogenannten Komponisten von „Baby Shark“. Es ist das wohl grauenhafteste Kinderlied aller Zeiten und hat sich leider tief in meine Hirnrinde eingebrannt

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