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Erst loben, dann draufhauen Die seltsame Situation der DWS

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Der Firmenumsatz sank im ersten Quartal, weil 2017 eine alle zwei Jahre anfallende Erfolgsprovision über 66 Millionen Euro reinkam, 2018 aber fehlt. Zudem verloren die Märkte im ersten Quartal an Wert, und der Dollar schwächelte. Auch das drückt die Managementgebühren, die ja am Fondsvolumen hängen. Das macht die Lage vielleicht nicht besser, erklärt sie aber und lässt ahnen, dass sie sich wieder ändern kann.

Weiter geht es mit den Abflüssen im ersten Quartal. Die hingen größtenteils an zwei Großanlegern. Eine Versicherung brauchte Geld, und ein US-Unternehmen holte wegen der Steuerreform Geld nach Hause. Macht zusammen 5,6 Milliarden Euro. Das ist sicherlich hart, aber nicht mehr die generelle Anlegerflucht, nach der es zunächst aussah.

                                    Quelle: DWS

Die Sache mit dem Firmennamen wirkt nach dem ganzen Hip und Hop unglaublich ungeschickt, dürfte aber am Ende die richtige Entscheidung sein. „DWS“ erzeugt zumindest ein bisschen von der dringend nötigen Distanz zur skandalgeschüttelten Mutter. „Viele meiner Kundinnen wollen mit der Deutschen Bank nichts zu tun haben“, berichtet zum Beispiel Barbara Rune, Gründerin und Chefin der Beratung Rune Finanz in Berlin. Ein anderer Vermögensverwalter, der hier nicht genannt werden möchte, meint: „Es passt nicht zusammen, wenn ein unabhängiger Berater ein Produkt der Deutschen Bank anbietet.

Bei der DWS hält man gegen. „Die Deutsche Bank ist eine grundsolide Bank, von der Partnerschaft haben wir über 60 Jahre profitiert. Ich sehe nicht, dass wir darunter leiden“, sagt DWS-Vertriebschef Thorsten Michalik (ausführliches Interview hier). Und weiter: „In den kommenden zwölf Monaten werden wir es hinbekommen, dass man uns Eigenständigkeit zuschreibt.“ Na, mal abwarten.

Bleiben noch die Fonds. Bei Morningstar bescheinigt man der DWS-Palette lediglich durchschnittliche Qualität. Auch Versicherungsmakler Peter Wolnitza aus Nidderau bemerkt: „Ich bin der Ansicht, dass es für jeden DWS-Fonds renditestärkere oder kostengünstigere Alternativen anderer Kapitalanlagegesellschaften gibt.“ Mit dieser Meinung steht er nicht allein.

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