Fed-Entscheid Enden 2019 die Zinserhöhungen?
Sebastian Hepperle, Bankhaus Lampe: "Stützende Impulse der Fiskalpolitik werden 2019 abflauen"
"Das FOMC (der Fed-Offenmarktausschuss, die Red.) hält also an seinem Vorhaben fest, den Leitzins vorübergehend über das langfristig als neutral betrachtete Zinsniveau von 3 Prozent (zuvor 2,875 Prozent) anzuheben. Wir rechnen jedoch aus mehreren Gründen damit, dass die Fed nicht tatsächlich tiefer in den geldpolitisch restriktiven Bereich vorstoßen und der Zinsgipfel wohl Mitte 2019 bei 3 Prozent erreicht wird. So dürften der Lohn- und der Inflationsauftrieb weiterhin nicht übermäßig stark ausfallen. Die stützenden Impulse der Fiskalpolitik werden 2019 wohl langsam abflauen und die Finanzierungsbedingungen sich mit jedem weiteren Leitzinsschritt verschlechtern. Ohne neue Wachstumsimpulse (z. B. Steuererleichterungen) dürfte sich das Wachstum der Wirtschaft und damit auch der Beschäftigung spürbar verlangsamen. Potenzielle Wachstumsrisiken aus dem zuletzt verschärften Handelsstreit sind hierbei noch nicht einmal berücksichtigt. Auch die stark gestiegene Verschuldung in den USA, vor allem bei Staat und Unternehmen, spricht für ein vorsichtigeres Agieren. Ferner dürften Überlegungen zur Finanzmarktstabilität bei künftigen Zinsentscheidungen an Gewicht gewinnen, denn mit höheren US-Leitzinsen wird der Druck auf stark in Fremdwährung verschuldete Schwellenländer zunehmen. Das Risiko, durch zu hohe Leitzinsen den Aufschwung in den USA abzuwürgen oder die Finanzmarktstabilität zu gefährden, möchte die Fed sicherlich nicht eingehen."