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Viele Makrorisiken Globale Anleihen: Die Unsicherheit ist für Anleger eine Chance

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Ausgangspunkt unserer Analyse marktspezifischer Verzerrungen ist unsere Fundamentaleinschätzung. Wir beginnen mit einer Fundamentalanalyse der einzelnen Assetklassen und ihrer unterschiedlichen Risiken, ermitteln dann angemessene Risikoprämien und vergleichen sie mit der aktuellen Marktentwicklung. Dann suchen wir nach sogenannten Katalysatoren – Faktoren, deretwegen mögliche Fehlbewertungen innerhalb unseres Anlagehorizonts korrigiert werden.

Diagramme wie die Grafik fassen all das zusammen: Es vergleicht Spreads und annualisierte Dreijahresvolatilität von Credits aus unserem Anlageuniversum.

Um die Chancen einer Assetklasse zu erkennen, betrachten wir solche Diagramme unter unterschiedlichen Aspekten und für unterschiedliche Anlagehorizonte. Dann nutzen wir unsere umfangreichen Analysen, um interessante Themen, Unternehmen oder Einzelwerte zu finden, von denen die Analysten stark überzeugt sind. Wenn das Researchteam einen Emittenten für interessant hält, können wir den Ertrag um einige Basispunkte, d.h. hundertstel Prozentpunkte, steigern, indem wir – möglicherweise laufzeitgleiche – Titel von ihm kaufen, die in einer anderen Währung denominiert sind, und dann einen Währungsswap vornehmen.

Solche Bewertungsunterschiede entstehen dadurch, dass unterschiedliche Anleiheinvestoren mit verschiedenen Herausforderungen zu tun haben. Bisweilen kann es interessant sein, zusätzlich zu einer Anleihe in den dazugehörigen Single-Name Credit Default Swap (CDS) zu investieren. Anstelle von Unternehmensanleihen beziehungsweise hochwertigen Investmentgrade-Titeln können sich Verbriefungen anbieten. Da viele Anleihen zurzeit deutlich unter pari, also unter ihrem Nennwert, notieren, kann es sich manchmal auch lohnen, am Sekundärmarkt aktiv zu werden.

Sicher können die Märkte noch eine Zeit lang turbulent und volatil sein. Ein Großteil der Schwierigkeiten ist in den Kursen aber bereits berücksichtigt, und die meisten Investoren sind defensiv positioniert. Weltweit zeigen sich große Unterschiede zwischen euro- und US-dollardenominierten Investmentgrade- Anleihen. Jeder weiß, dass die Energiekrise für Europa eine große Herausforderung ist. Die Zinsdifferenz zwischen beiden Märkten ist zurzeit sehr hoch, und am US-Markt streuen die Renditen stärker. Insgesamt bietet der Euro-Markt aber mehr Chancen.

Wenn man an beiden Märkten investieren kann, lassen sich risikoärmere Portfolios konstruieren, die sowohl die erwartete Richtung der beiden Märkte als auch die Zinsunterschiede zwischen Sektoren berücksichtigen.

Marktausblick: Was bringt die Zukunft?

Fest steht, dass das Risiko einer harten Landung der Konjunktur in den Anleihekursen zunehmend berücksichtigt ist. Weil die einzelnen Volkswirtschaften unterschiedlich zinssensitiv sind und es daher zu Unterschieden in der Geld- und Fiskalpolitik kommt, rechnen wir auch mit wachsenden Zinsunterschieden.

Daher erwarten wir deutlich mehr Möglichkeiten, länderspezifische Renditeprognosen in den Portfolios umzusetzen. Im Credit-Bereich sehen wir Chancen bei eurodenominierten Titeln, vor allem für Dollar-Investoren. Im High-Yield-Bereich kommt es vor allem auf die Einzelwertauswahl an.

Bei strukturierten Produkten halten wir ausgewählte Collateralised Loan Obligations (CLOs) für interessant, deren Kurse zuletzt stark nachgegeben haben, aber auch ausgewählte konsumnahe Asset-Backed Securities (ABS). An den Emerging Markets könnten Währungen attraktiv sein, aber auch einzelne Lokalwährungstitel. Wegen der Konjunktur- und Zinsunsicherheit rechnen wir auf absehbare Zeit aber weiter mit einem starken US-Dollar.

Fazit

In dieser für die Märkte entscheidenden Phase sollten Investoren mehrere Dinge bedenken. Erstens gehen wir davon aus, dass wir auf absehbare Zeit mit der unsicheren Wirtschaftslage und der Volatilität leben müssen. Zweitens rechnen wir weiterhin nicht nur mit einer unsicheren Geld- und Fiskalpolitik, sondern auch mit uneinheitlichen Daten. Wir als aktive Investoren sehen über die täglichen Kursschwankungen hinaus: Für uns zählen Fundamentalfaktoren, und wir vergleichen unsere Einschätzung mit dem Marktkonsens, der in den Kursen berücksichtigt ist.

Drittens müssen wir uns auch der Risiken für die Finanzstabilität bewusst sein. In unsere Portfolios müssen wir daher gewisse Risiko- und Liquiditätspuffer einbauen, damit wir bei Problemen handeln und Chancen nutzen können.

Schließlich bleibt die Einzelwertauswahl zentral. Letztlich muss das investierte Kapital geschützt werden. Umso wichtiger ist es, sich für die richtigen Einzelwerte und Emittenten zu entscheiden.

In Zeiten wie diesen mit großen Marktverzerrungen ist es wichtig, dass man weltweit investieren kann und ein großes Anlageuniversum mit unterschiedlichen Überrenditequellen zur Verfügung steht. Das aktuelle Umfeld ist nicht immer einfach. Wir sind aber überzeugt, dass eine aktive und flexible Anlage den Investoren hilft. Schließlich lassen sich so alle Chancen nutzen, die die Märkte gerade jetzt bereithalten.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.