Langfristvergleich von Aktien und Renten seit 1900 Mit welchen Erträgen Anleger künftig rechnen können
In einem Marktumfeld, in dem die Tagesgeldzinsen praktisch auf Null gesunken sind und gleichzeitig eine Inflationsrate von 1,5 Prozent bei der Geldanlage berücksichtigt werden muss, stellen sich immer mehr Anleger die Frage, mit welchen Erträgen sie in den kommenden Jahren überhaupt noch rechnen können. Reinhard Panse, Investmentchef des Vermögensverwalters HQ Trust, hat daher die Erträge von Aktien und Renten von 19 Ländern seit dem Jahr 1900 analysiert.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Aktien vor Anleihen
Ein Fazit seiner Analyse: „Auch in wirren Zeiten mit Nationalismus, Kriegen und Populismus haben Aktien auskömmliche Erträge geboten. Das dürfte auch weiterhin der Fall sein“, erläutert Panse. So habe die Auswertung ergeben, dass die Erträge von Aktien und Anleihen umso weniger um ihren langjährigen Mittelwert schwankten, je länger die Zeiträume seien. Dieser betrage ab einem Anlagehorizont von zehn Jahren bei Aktien fünf Prozent, bei Anleihen beziffert Panse den Ertrag über diesen Anlagezeitraum auf rund ein Prozent. Unterm Strich schneiden Aktien seiner Analyse zufolge langfristig besser ab.
Zudem zeigt sich laut Auswertung, dass das tatsächliche Risiko von Aktien für Langfristanleger deutlich geringer als das von Anleihen ist. Letztere haben sich Panse zufolge hingegen eher nachteilig entwickelt und bieten wenig Potenzial: In den USA hätten Anleihedepots einschließlich aller Zinserträge und ohne Steuerabzug von 1940 bis 1980 mehr als 60 Prozent eingebüßt. Das entspreche einem Minus von zwei Prozent jährlich und sei das gleiche, was deutsche Staatsanleihen in den kommenden Jahren im besten Fall real einbringen dürften.