LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 5 Minuten

Robert Halver zur richtigen Aktienwahl Mit fundamentalem Biss

Hunde-Roboter im Supermarkt
Hunde-Roboter im Supermarkt: Technologie-Konzerne setzen nicht zuletzt auf Automatisierung und künstliche Intelligenz | Foto: Imago Images/ ITAR-TASS

Sinkflüge wie zuletzt bei High-Tech gehören zur Börsen-DNA. Doch erkennen Schwarzseher darin das Ende der Happy Hour am Aktienmarkt. Mit der Zinswende würde er das gleiche Schicksal wie Ikarus erleiden, der auch zu hoch hinaus wollte.

Das Platzen der Internetblase lässt grüßen. Aber warum muss sich die Börsengeschichte von New Economy wiederholen? Als Alternative gibt es ja auch noch die Good Old Economy. Grundsätzlich kommt es bei der Aktienauswahl immer auf eine Story mit fundamentalem Biss an.

 Platzt die nächste New-Economy-Blase?

Bei der Internet-Blase 2000 wurden Aktien nach oben getrieben, die man besser nicht mit der Kneifzange angefasst hätte. Im Gegensatz zur fundamentalen Magerkost damals liefert IT heutzutage aber ordentliche Kalorienzufuhr. 

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Die Aktien-Schwarzseher wenden ein, dass dies vor allem den Sondereffekten der erzwungenen Homeoffice-Kultur geschuldet ist. Doch sind weder der Online-Handel noch die Digitalisierung bzw. der Ersatz des Menschen durch die Maschine vorübergehende Phänomene. Auch nach Corona wird das virtuelle Einkaufen und Arbeiten von Zuhause aus fortgesetzt. So sparen sich Unternehmen etwa kostspielige Büroflächen.  

Für die selbsternannten Jakobiner der Aktien-Hygiene muss vor allem die Zinswende als Börsen-Killer herhalten. Doch mit Blick auf das immer größer werdende Schuldenmonster sowie den mit Billiggeld erkauften sozialpolitischen und europäischen Zusammenhalts sind markante Zinserhöhungen unwahrscheinlicher als das Auffinden des Bernsteinzimmers.

Die EZB ist doch längst zur unverzichtbaren Mutter der Europäischen Schulden-Kompanie geworden. Daher wird selbst bei steigenden Preisen antiautoritäre Erziehung betrieben. Und so bleiben z.B. in Amerika die Zinsen und Anleiherenditen nach Inflation so unattraktiv wie Tofu für den Steakliebhaber. Mit einem „Zinswendchen“ ist keine blutige Zins-Rasur der Technologieaktien zu befürchten.

Grafik 1: US-Notenbankzins und Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen, jeweils inflationsbereinigt 

Tipps der Redaktion