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Themen-Experte Aus Tradition die Zukunft im Blick

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Carmignac Portfolio Global Bond Mit Währungen und Unternehmensanleihen sicher durch die Krise

Von in Aus Tradition die Zukunft im BlickLesedauer: 5 Minuten
Bon Odori Festival in Shah Alam, Malaysia
Bon Odori Festival in Shah Alam, Malaysia: Da sich die Inflation im südostasiatischen Land in Grenzen hält, setzen die Manager des Carmignac Portfolio Global Bond auf Long-Positionen in malaysischen Anleihen. | Foto: Imago Images / ZUMA Press

Angesichts der anhaltend hohen Inflation, der restriktiven Haltung der Zentralbanken, der steigenden Anleiherenditen, der globalen Wachstumsverlangsamung und der geopolitischen Unwägbarkeiten ist das Risiko einer „Slowflation“ – also eines schwachen Wirtschaftswachstums in Verbindung mit Inflation – höher denn je. In Anbetracht dieser Perspektiven haben wir bei Carmignac drei wesentliche Probleme identifiziert, mit denen Anleger in den kommenden Monaten konfrontiert werden.

Die Inflation verfestigt sich

Die letzten zehn Jahre waren von einem geringeren Wachstum der Weltwirtschaft und deflationären Kräften geprägt. Diese haben die meisten Zentralbanken zu ihrer äußerst expansiven Geldpolitik veranlasst. In den vergangenen zehn Jahren setzte sich daher einerseits die Hausse an den Anleihemärkten fort, während andererseits Rohstoffe und bestimmte Währungskörbe – relativ gesehen – schlecht abschnitten.

In letzter Zeit hat sich das globale Umfeld allerdings dramatisch verändert. Die Gesamtinflation ist nicht nur gestiegen, sondern betrifft auch eine wachsende Zahl von Sektoren, in denen hohe Inflationsraten tendenziell länger anhalten und sich daher verfestigen dürften.

Hinzu kommt Kostendruck, vor allem aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise und der Störungen in den Lieferketten, die durch den Russland-Ukraine-Krieg oder die Lockdowns in China verursacht werden. Die ohnehin schon volatile Entwicklung wird dadurch verstärkt. Wir gehen davon aus, dass die Inflation ihren Zenit bereits überschritten hat, aber während des gesamten Jahres 2022 und bis ins Jahr 2023 hinein über dem Schwellenwert von 2 Prozent verharren wird.

Der Rohstoff-Superzyklus

Rohstoffe folgen den Trends von „Superzyklen“, die in der Regel länger anhalten als Konjunkturzyklen und weniger stark mit ihnen verbunden sind. Wir stehen am Anfang eines neuen, durch das Angebot bestimmten Aufschwung der Rohstoffmärkte, der unserer Ansicht nach 2020 begonnen hat. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse haben diesen Rohstoff-Superzyklus „taktisch“ gestärkt. Längerfristig werden Rohstoffe aber auch von der „grünen Revolution“ profitieren.

Als erste Vermögenswerte haben entsprechend Währungen reagiert, die eng mit den Rohstoffzyklen korrelieren und hochliquide sind. So haben etwa lateinamerikanische Währungen besser abgeschnitten als die Währungen anderer Schwellenländerregionen, insbesondere auf dem Höhepunkt der Krise.

Die Performance unseres Carmignac Global Bond Fund und unserer Strategie hat von dieser Aufwertung profitiert. Ausschlaggebend dafür war unsere Long-Position in Devisenstrategien im ersten Quartal 2022.

Geografische Unstimmigkeiten und Wachstumsdifferenzen

Während das erste Quartal 2022 mit dem größten je verzeichneten Quartalsanstieg der Renditen 2-jähriger US-Treasuries in die Geschichte der Anleihemärkte eingeht, lassen die meisten Schwellenländer Anzeichen für ein Ende des Zinserhöhungszyklus erkennen.

Die Inflation ist ein weiteres Beispiel für eine zunehmend asynchrone Entwicklung. Wir stellen beispielsweise fest, dass die Inflation in Asien – oder auch in anderen Regionen der Welt, zum Beispiel in Israel – relativ niedrig bleibt. Und auch die Daten und Prognosen zum BIP scheinen voneinander abzuweichen. Auf der einen Seite verzeichnen die Vereinigten Staaten und Kanada weiterhin ein ansprechendes Wachstum, wenngleich sich eine Verlangsamung abzeichnet. Europa ist nach wie vor sehr anfällig und abhängig von der Entwicklung der Rohstoffpreise und wird daher durch die Konsequenzen der russischen Invasion der Ukraine am stärksten belastet. China ist aufgrund der stark steigenden Zahl von Omikron-Infektionen erneut von umfassenden Lockdowns betroffen, was die Wachstumsprognosen des Landes angesichts der zuletzt sehr enttäuschenden Daten zum chinesischen Einkaufsmanagerindex (PMI) sicherlich belasten wird. Zudem stellt sich die Frage, ob diese Entwicklung zu neuerlichen Engpässen in den Lieferketten führen wird.

Steigende Realzinsen in den Industrieländern dürften sich dem Höchststand nähern

Die Realzinsen verzeichnen in den Industrieländern einen starken Aufwärtstrend, sind jedoch immer noch recht niedrig. In Ländern, in denen der Zinserhöhungszyklus vom Markt bereits weitgehend vorweggenommen wird oder in denen die Realzinsen schon gestiegen sind, wie etwa in Brasilien, Mexiko oder sogar in den USA, haben wir daher die modifizierte Duration erhöht. Diese beträgt derzeit etwa 2,7 für den Fonds.

Zudem stellen wir fest, dass sich die US-Zinskurve im aktuellen Umfeld der geldpolitischen Normalisierung und der steigenden Zinsen in Industrieländern im ersten Quartal 2022 weiter verflacht hat. Unserer Meinung nach wurde am kurzen Ende der Renditekurven bereits viel eingepreist. Daher gehen wir davon aus, dass die Kurven künftig noch steiler werden.

Positionierung des Carmignac Portfolio Global Bond

Bei unserer derzeitigen Positionierung des Carmignac Portfolio Global Bond gehen wir auf diese Entwicklungen ein. Da die Inflation nicht alle Regionen mit der gleichen Wucht getroffen hat, halten wir Long-Positionen in malaysischen Anleihen oder sogar in israelischen Staatsanleihen, da sich die Inflation in diesen Ländern in Grenzen zu halten scheint.

Absicherung von Unternehmensanleihen

Vor dem Hintergrund der weltweiten Wachstumsverlangsamung und der zunehmenden Besorgnis haben wir unser Exposure in Unternehmensanleihen zudem nahezu vollständig abgesichert, da wir davon ausgehen, dass auf dem aktuellen Kursniveau eine zusätzliche Wachstumsverlangsamung noch eingepreist werden könnte.

Dennoch bleiben wir wachsam, um unser Portfolio bei einer entsprechenden Marktdynamik um Kreditpositionen zu ergänzen. Wir bleiben zwar in Bezug auf das Beta vollständig abgesichert, rechnen jedoch weiterhin mit dem potenziellen Alpha unserer Auswahl an Unternehmensanleihen, darunter CLOs, Finanzanleihen oder Titel aus dem Energiesektor.

Long- und Short-Positionen

Wir halten weiterhin Long-Positionen in Rohstoffwährungen wie dem kanadischen Dollar (CAD), wenn auch in geringerem Umfang als in den Vormonaten. Dagegen halten wir Short-Positionen in Währungen asiatischer Länder, die Rohstoffe überwiegend importieren. Dazu gehören beispielsweise die Philippinen, China oder Indien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Währungen in diesem Umfeld eine der wichtigsten Alpha-Quellen bleiben. Gleichzeitig warten wir auf den richtigen Zeitpunkt, um das Portfolio allmählich um andere Vermögenswerte mit hohem Beta, das heißt insbesondere Unternehmensanleihen, zu ergänzen.

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