Nordea-Stratege Witold Bahrke Catch-up oder Catch-down?

Während die USA den fiskalen Rückenwind der Trump-Regierung genießen, haben insbesondere Schwellenländer mit geldpolitischen Gegenwinden und hoher Verschuldung zu kämpfen. Eine derartige Divergenz kann nicht ewig Bestand haben. Die Kernfrage für 2019 ist daher, ob der Rest der Welt zu den USA aufschließt oder die USA von der Schwäche der anderen angesteckt werden – Catch-up oder Catch-down? Ersteres wäre ein positives Szenario für Aktien & Co. Ein Catch-down der USA hingegen würde das Ende der Aktien-Hausse bedeuten. Die fiskalen Rückenwinde in den USA sind zyklischer Natur, während die hohe Verschuldung in China eine langfristige Hemmschwelle darstellt.
Daher dürfte ein schrittweises Catch-down der USA 2019 das wahrscheinlichste Szenario sein. Bis auf Weiteres gibt aber die Divergenz den Ton an. Die Folge: hohes Korrekturrisiko und keine klare Richtung an den Märkten, denn die Stärke der USA erzeugt monetäre Gegenwinde, die für den Rest der Welt schwer zu verkraften sind, siehe Türkei und Argentinien. Investoren sollten deshalb zunehmend auf sichere Häfen mit hoher Bonität wie Pfandbriefe setzen. Außerdem können Aktiva mit geringer Korrelation zum Gesamtmarkt die Verwundbarkeit des Portfolios verringern.