Ratssitzung in Riga EZB kündigt Ende der Anleihekäufe an
"Das hatten wir nicht erwartet"
Stefan Kreuzkamp, Chef-Anlagestratege der DWS:
„Die Europäische Zentralbank hat sich mit geldpolitischen Abenteuern lange zurückgehalten. Umso eiliger hat sie es nun offenbar bei der Weichenstellung über das Ende von Quantitative Easing und die weitere Zinsentwicklung. Ab September 2018 soll sich das Volumen des Kaufprograms APP auf 15 Milliarden Euro pro Monat halbieren und zum Jahresende ganz auslaufen. Mindestens bis zum Sommer 2019 rechnet die EZB nicht mit Zinserhöhungen.
Eine so frühe und ausdrückliche Festlegung hatten wir für dieses Treffen nicht erwartet. Insgesamt aber decken sich die Zentralbankspläne in etwa mit unseren Einschätzungen. Wieder einmal hat die EZB deutlich gemacht, dass sie keine schnellen Zinserhöhungen will. Das macht, vor dem Hintergrund der Unsicherheiten, z.B. drohender Handelskonflikte, Sinn. Was das aber im Einzelnen heißen wird, muss sich aber erst noch zeigen. Die EZB betont weiterhin die Datenabhängigkeit, auch wenn sie die Fortschritte in Richtung Inflationsziel inzwischen als ‚substantiell‘ ansieht.“