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Börsenphänomen SPACs Renditeparadies oder Tulpenfieber?

Von in AnalysenLesedauer: 6 Minuten
Unternehmer Richard Branson
Unternehmer Richard Branson: Der Virgin-Gründer hat schon SPACs auf den Weg gebracht. | Foto: imago images / AAP

Was haben Entrepreneur und Virgin-Gründer Sir Richard Branson, Hedgefonds-Aktivist Bill Ackmann, Facebook-Urgestein und Start-up-Guru Chamath Palihapitiya und Ex-Citi-CEO sowie M&A-Legende Michael Klein gemeinsam? Alle vier Experten treten derzeit als Initiatoren von SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) auf, einer innovativen Form von Übernahmevehikeln, die zu einer Flut an US-Börsengängen geführt haben. Gegenwärtig sind über 150 SPACs mit einem Gesamtmarktwert von mehr als 75 Milliarden US-Dollar auf der Jagd nach neuen Übernahmekandidaten. Start-ups können über SPACs direkt an die Börse gehen, anstatt weiteres Wagniskapital aufzunehmen. Ein Großteil der Anleger im deutschsprachigen Raum weiß bislang kaum etwas mit SPACs anzufangen. Dabei sind diese Sondersituationen besonders attraktiv, weil sie die Ertragschancen von Aktien mit dem tiefen Risiko von US-Staatsanleihen kombinieren.

SPACs haben sich in den vergangenen Jahren zu einer sehr praktikablen Alternative zu traditionellen Börsengängen (IPOs) entwickelt. Ein SPAC – auch Blankoscheck-Unternehmen genannt – ist eine Mantelgesellschaft ohne operatives Geschäft, die über einen Börsengang Eigenkapital von Arbitrageuren, also Endinvestoren, aufnimmt und dann versucht, ein nicht-börsennotiertes Akquisitionsziel (meist ein gereiftes Start-up) über einen festgelegten Zeitraum zu erwerben. Es dient also als Zweckvehikel, um ein privates Unternehmen an die Börse zu bringen.

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Noch vor wenigen Jahren machten Börsengänge von solchen Zweckgesellschaften nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Börsengänge aus. Im Jahr 2020 hat sich der Trend schlagartig verstärkt: SPAC-IPOs haben nun einen Anteil von fast 30 Prozent an den weltweiten Börsengängen – bei stark gestiegenem Gesamtvolumen.

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