Analyse von HQ Trust So viel taugt ein 60/40-Portfolio in Zeiten hoher Inflation
Mit einem 60/40-Portfolio investieren Anleger 60 Prozent ihres Vermögens in Aktien und 40 Prozent in Anleihen. Der Gedanke dahinter: Sollten Aktien mal nicht laufen, tun das die Bonds – und umgekehrt. Zudem trägt die in aller Regel niedrigere Volatilität der Anleihen zu einer Risikoreduktion bei.
Wie sich das Portfolio in der Praxis bewährte, überprüfte Sven Lehmann für die Kalenderjahre 1900 bis 2021. Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust berechnete dazu die reale Performance des Depots: Er berücksichtigte neben der reinen Wertentwicklung der beiden Anlageklassen also auch die jeweilige Inflationsrate.
Lehmann sagt zu den Ergebnissen:
1.200% Rendite in 20 Jahren?
„Das 60/40-Portfolio ist eine simple Anlagestrategie, die in den vergangenen 40 Jahren dennoch relativ gut funktioniert hat: In diesem Zeitraum hätten Investoren nur in 7 Jahren reale Verluste verbucht. Allerdings war das auch ein besonderer Zeitraum, in dem Aktien recht kontinuierlich gestiegen, die Zinsen immer weiter gefallen sind und die Inflation niedrig war. Ganz anders sah es in den Jahren von 1973 bis 1981 aus, in denen die Inflation oberhalb von 5 Prozent lag. Damals hat das 60/40-Portfolio Anlegern in 6 von 9 Jahren reale Verluste beschert. Ähnlich sah es in anderen Phasen mit hoher Inflation aus: während des Ersten Weltkriegs sowie in den 1940er Jahren. Die längste Phase, in denen das Portfolio Investoren reale Gewinne brachte, war mit 9 Jahren in den 1920ern. Die längste Verlustphase betrug immerhin 5 Jahre und lag direkt davor.“
Wie sollten Investoren ihr Portfolio aufstellen? Das empfiehlt Jochen Butz, Geschäftsführer von HQ Trust:
„Statische Anlagekonzepte stoßen in einem sehr anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld schnell an ihre Grenzen. Durch die Einbindung alternativer Anlagen erweitern Investoren ihr Anlageuniversum, wobei die Rendite gesteigert wird – bei einer gleichzeitigen Verringerung der Volatilität. Bei Alternativen Investments ist das Kapital langfristig angelegt. Investoren können auch in schwierigen Zeiten geduldig und gelassen bleiben. Die lange Laufzeit, ein vermeintlicher Nachteil im Vergleich zu Aktien, erweist sich am Ende oft als Vorteil. Die Mehrrendite generieren die Alternativen Investments häufig in Abwärtsphasen: Während sie in Zeiten stark steigender Märkte etwas hinter den Aktien und Renten zurückbleiben, erzielen sie eine deutliche Outperformance in fallenden Märkten. Wir rechnen damit, dass die positive Entwicklung alternativer Investments in den kommenden Quartalen anhält und die Anlageklassen weiterhin ansprechende Illiquiditätsprämien liefern.“