Studie Warum so wenige Deutsche Aktien kaufen
Warum investieren in Deutschland so wenige Menschen Geld in Aktien? Das haben Wissenschaftler der Frankfurt School of Finance & Management und der Goethe-Universität im Auftrag der Deutschen Börse untersucht. Laut der repräsentativen Studie, an der knapp 2.800 Bundesbürger teilgenommen haben, sind es vor allem die Angst vor hohen Verlusten und das fehlende Wissen, das die Deutschen vom Aktienkauf abhält. 67 beziehungsweise 65 Prozent der Befragten, die keine Wertpapiere besitzen, stimmten diesen Aussagen zu.
Zu wenig Geld ist für 66 Prozent ein Grund, keine Aktien zu kaufen. Insgesamt ist die Skepsis bei Frauen noch etwas stärker ausgeprägt als bei Männern, wie die Abbildung zeigt. „Beim Thema Aktienkultur ist Deutschland ein Entwicklungsland. Trotz umfangreicher Aufklärungsarbeit verändert sich die Zahl der Aktionäre seit Jahren kaum“, sagt Nicolas Nonnenmacher, Bereichsleiter bei der Deutschen Börse.
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Wer Aktien kauft, muss nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer sehr genau über den richtigen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg, die Wirtschaftslage, einzelne Aktienkurse, die Bilanz der Unternehmen und die Branchenentwicklung Bescheid wissen. Laut Studie ein Fehler. „Viele wissen nicht, dass man vieles nicht wissen muss“, urteilt Mitautor Michael Grote, Professor für Corporate Finance an der Frankfurt School. Für eine Anlage in börsengehandelten Indexfonds etwa seien nur geringe Kenntnisse notwendig.