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Und es gibt sie doch Die aufregende Suche nach den Brexit-Gewinnern

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Aber das ist ja schon mal was. Ich frage also weiter. Könnte es sein, dass Zölle tatsächlich die heimische Wirtschaft ankurbeln, weil die Briten wieder mehr selbst herstellen müssen? „Britain first“, oder so ähnlich? „Wenn man sich die Importe anschaut, wird deutlich, dass es schwierig ist, Importprodukte einfach selbst herzustellen“, meint die Volkswirtin. Bei Autos sei das noch am ehesten möglich, dass der Brite auf eine heimische Marke ausweicht: „Nehmen wir das Beispiel Maschinen. UK hat zwar eigene Maschinenproduzenten, die sind aber in anderen spezifischen Unterbereichen der Branche tätig.“ Damit ergeben sich drei Möglichkeiten:

  1. Die britischen Unternehmen, die die Maschinen aus der EU kaufen, akzeptieren die höheren EU-Importpreise und geben sie an ihre Kunden weiter. Damit stiege die Inflation und sänke der Verbrauch.
  2. Andere Anbieter, zum Beispiel aus USA oder China, springen in die Bresche, weil sie die EU-Preise plötzlich unterbieten können. Damit würden diese Firmen zu den Brexit-Gewinnern gehören.
  3. EU-Firmen bauen in UK neue Werke, um die Zölle zu umgehen. Das wäre ein Effekt, auf den die Brexit-Freunde hoffen. Gehringer: „Es dauert aber sehr lange, solche Werke zu bauen, und es ist fraglich, ob sich das lohnt und ob die Firmen das wirklich machen.“

Auch Reint Gropp ist hierbei skeptisch: „Abgewanderte Industrien kommen nicht wieder, auch wenn es Zölle auf Importe gibt“, so der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle. Er weist darauf hin, dass man dann auch die Rohstoffe importieren müsse – für ebenfalls höhere Preise.

Für Gropp sorgen Importzölle zweifellos dafür, dass sich Waren verteuern, Unternehmensgewinne durch die gestiegenen Einkaufskosten sinken und die Firmen deshalb Leute entlassen. Sie investieren weniger und exportieren dadurch auch weniger. Hinzu kommt die rechtliche Unsicherheit, die alles noch wackeliger macht. Gropp fasst das alles unter dem Begriff „Anpassungskosten“ zusammen.

Ob das Beratungsunternehmen, also den McKinseys, Capgeminis und EYs dieser Welt, zugutekommen könnte, frage ich. Ja, schon, sagt Gropp: „Berater gewinnen immer in Krisen, ihr Geschäft dürfte also tatsächlich boomen.“

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