BlackRock Marktausblick Endspiel um die Schuldengrenze
Beim Streit um die Richtung der Schuldenpolitik prallen die unterschiedlichen Vorstellungen der politischen Lager aufeinander. So insistieren die Republikaner, der Staat gebe zu viel Geld aus und dringen deshalb darauf, die Ausgabenprogramme der Biden-Administration zurückzuschneiden, darunter auch der Inflation Reduction Act, das Prestigeprojekt der Regierung.
Biden gab zu erkennen, dass er durchaus zu Einschnitten bereit sei, worauf die Märkte in der letzten Woche erleichtert reagierten. Was allerdings im ersten Moment in den Hintergrund trat, war die Bedingung des Präsidenten, Ausgabensenkungen müssten auf jeden Fall durch mehr Einnahmen – sprich Steuererhöhungen – ergänzt werden. Damit wird aber klar, dass auf beiden Seiten die roten Linien sehr fest gezeichnet sind. Denn die populärsten Elemente seiner Klima- und Wirtschaftsförderungsagenda kann und wird der Präsident nicht ohne erhebliche Zugeständnisse schmälern. Das erscheint im beginnenden Vorwahlkampf mit Blick auf die Präsidentschaftswahl 2024 ebenso schwer denkbar wie eine Zustimmung der Republikaner zu höheren Steuern.
Damit wird klar, worum es in dieser Episode des Streits um die Schuldengrenze eigentlich geht: Die Frage nämlich, ob Demokraten oder Republikaner die Debatte besser nutzen können, um für die Wahl daraus politisches Kapital zu schlagen.
Den ausführlichen BlackRock Marktausblick von Ann-Katrin Petersen, Senior-Kapitalmarktstrategin bei BlackRock, und Dr. Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie bei BlackRock, können Sie hier nachlesen.