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Wettlauf der Schwachmaten Ist der Dollar zu schwach oder der Euro zu stark?

Von in MeinungenLesedauer: 6 Minuten

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Dieser aufgehellte Hintergrund gibt der EZB theoretisch Spielraum für eine zins- und liquiditätspolitische Trendwende, die eine Euro-Befestigung rechtfertigt. Und in der Tat, während der Devisenmarkt eine restriktivere Fed schon längst einpreist, ist das für die EZB noch Neuland. Dass ausgerechnet der amtierende Weltmeister in der Disziplin „Geldpolitische Üppigkeit“ zumindest darüber nachdenkt, wirkt auf viele pro Euro-Währungsspekulanten wie eine harte Droge und führt beim Euro zum „Overshooting“, zum Überschießen.

Grafik 6: Spekulative Euro-Netto-Long-Positionen am Devisen-Terminmarkt und Wechselkurs Euro/US-Dollar

Doch klopft man die fundamentale Substanz ab, fällt der Putz schnell herunter. Angesichts perspektivisch wieder fallender Energiepreise dürften sich die zuletzt aufwärtsgerichteten Inflationserwartungen in der Eurozone wieder zurückbilden. Zudem stellt die jüngste Euro-Aufwertung eine preisliche Entspannung für importierte Güter wie Rohöl dar. Der Rückgang der Rohstoffpreise auf Euro-Basis ist in der Tat markant. Die angestrebte Inflationsrate von 2 Prozent in der Eurozone bleibt schwierig zu erreichen. Unmittelbarer Zinserhöhungsdruck bei der EZB? Fehlanzeige!

Grafik 7: Rohstoffe, in Euro und US-Dollar

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Strukturbruch: Amerika will keinen harten Dollar mehr

Früher konsumierte Amerika das, was die Welt produzierte. Doch Uncle Sam will nicht mehr die weltweiten Regale leerkaufen, sondern sie selbst befüllen. Aus der ehemaligen reinen Konsum- soll eine Industrie- und Exportnation werden. Man braucht also keinen teuren Dollar mehr zum billigen Einkauf, sondern will einen schwachen zum besseren Verkauf. So will der welthandelspolitische Neandertaler Trump dem exportüberschüssigen Deutschland, Japan und China an den Kragen.

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