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Von E-Mobilität bis Weltraummissionen 11 Trends prägen Chinas kommende Entwicklung

Luxushotel in einem Bergwerk nahe Shanghai
Hochhäuser in der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas: Blumenförmige Fußballstadien, bergförmige Einkaufszentren und Theater in Form von Seidentüchern sind nur drei der jüngsten Gebäudedesigns, die die modernen Städte Chinas prägen. | Foto: IMAGO / VCG

Im Jahr 2009, dem letzten Jahr des Büffels, übernahm Barack Obama das Amt des US-Präsidenten und die Weltwirtschaft begann sich nach dem historischen Abschwung der Finanzkrise zu erholen. Doch wenden wir uns der Gegenwart und speziell China zu. Hier erkennen wir elf Trends, die unserer Meinung nach das Land prägen werden:

Wirtschaftlicher Aufschwung: Die wirtschaftliche Transformation des Landes hin zu Konsum und Dienstleistungen scheint gelungen. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal 2020 um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Die positiven Aussichten bestätigte jüngst der Internationale Währungsfonds (IWF), der für China ein Wirtschaftswachstum von fast 8 Prozent im laufenden Jahr voraussagt. Während die chinesische Konjunktur längst wieder Fuß gefasst hat, leiden andere Länder hingegen noch unter den Folgen der Lockdowns. Für die USA wird 2021 ein BIP-Zuwachs von 5,1 Prozent erwartet, für die Eurozone 4,2 Prozent und für Japan ein Plus von 3,1 Prozent.

Das Reich der Mitte ist weltweit nicht nur führend im Hinblick auf die Wachstumsrate, sondern wird 2021 auch den größten Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum beitragen – mit einem Anteil von etwa 19,1 Prozent. Die USA hingegen steuern nur 15,7 Prozent bei, so die jüngsten Zahlen des IWF.

Lebensmittelverschwendung: Jährlich werden in China knapp 35 Millionen Tonnen an Nahrungsmitteln entsorgt – genug, um 30 bis 50 Millionen Menschen zu ernähren, so der International Fund for Agricultural Development (IFAD). Die Staats- und Parteiführung will den 1,4 Milliarden Menschen im Land das Verschwenden von Lebensmitteln abgewöhnen.

Weltraummissionen: Die Nationale Raumfahrtbehörde Chinas (CNSA) hat neue Marsmissionen, Raumstationen und seegestützte Raketenstarts angekündigt. 2021 sollen bereits mehr als 40 Raumfahrtmissionen durchgeführt werden. Mit Reisen zum Jupiter und zur Venus, die für 2029 und 2030 geplant sind, baut China seine wissenschaftliche Überlegenheit aus.

Frauen in Führungspositionen: Insbesondere in China steigt das Einkommen von Frauen rasant. Ihr traditionelles Rollenbild werden sie in Zukunft vor allem mit ihrer ökonomischen Macht und Kaufkraft beeinflussen. Denn immer mehr Unternehmen entdecken berufstätige Frauen als wichtige Zielgruppe. Dieser Schlüsselmarkt wird bereits auf umgerechnet 770 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Neubewertung von Immobilien: Die Regierung in Peking ist sich des deutlichen Anstiegs der Hauspreise in den vergangenen 15 bis 20 Jahren bewusst, der Immobilien für Millionen Einwohner unerschwinglich gemacht hat. Chinesische Immobilienanleihen könnten daher vor einer Neubewertung stehen, die Investoren neue Chancen eröffnet.

China – E-Autoland: China dürfte 2021 seine Position als weltgrößter Markt für E-Autos ausbauen. Der Herstellerverband China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) prognostiziert einen Verkaufsanstieg von 40 Prozent. Subventionen befeuern die Nachfrage, unterstützt durch die wachsende Expertise der Hersteller und den rasanten Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Von Fintech bis Foodtech: Chinesische Unternehmen haben bereits eine Führungsrolle bei der Entwicklung neuer Finanztechnologien eingenommen. Nun wollen sie auch beim nächsten großen Trendthema mitmischen – in der Lebensmitteltechnologie. Singapur hat beispielsweise als erstes Land erlaubt, im Labor produziertes Fleisch an Verbraucher zu verkaufen. Das führt zu massiven Kapitalzuflüssen in die Branche. Weitere innovative Projekte dürften folgen, wie synthetische Garnelen oder Designer-Knödel, die den Geschmack der Chinesen treffen.

Bessere Gebäude: Blumenförmige Fußballstadien, bergförmige Einkaufszentren und Theater in Form von Seidentüchern sind nur drei der modernen Gebäudedesigns, die die Stadtbilder der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft prägen. Angesichts der dynamischen Innovationskultur in China erwarten wir für 2021 und darüber hinaus viele weitere interessante Entwürfe.

Supercomputer: Der harte internationale Wettbewerb zeigt sich nicht zuletzt auch bei Hochleistungsrechnern, die Millionen von Berechnungen pro Minute durchführen können. China verfügte 2020 über zwei der schnellsten Computer der Welt und will noch weiter gehen: 2021 soll ein erster Supercomputer als Beginn eines neuen Kapitels im Supercomputing der Exascale-Ära entwickelt werden. Dieser Rechner kann eine Milliarde Berechnungen pro Sekunde durchführen – und ist damit 50-mal schneller als der leistungsstärkste PC, der derzeit eingesetzt wird.

Digi-Yuan: Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat 2020 in Shenzhen einen Test für eine eigene digitale Währung abgeschlossen. Pläne für größere Tests in Peking, Guangzhou und Shanghai sind für das Jahr 2021 bereits angekündigt. Basierend auf der Blockchain und mit dem Ziel, den Yuan zu internationalisieren, erwarten wir, dass diese Technologie im Jahr 2021 landesweit ausgerollt wird und sich China als weltweit führende bargeldlose Gesellschaft etabliert.

Urbanisierung: Mehr als 17 Millionen Chinesen wird es laut UN-Statistiken im Jahr 2021 in die großen Städte des Landes ziehen – das entspricht der doppelten Einwohnerzahl der Schweiz. In den vergangenen zehn Jahren sind bereits 200 Millionen Menschen in die Metropolen des Landes übersiedelt. Das dürfte sich als ein wichtiger Treiber für die Neuausrichtung der Wirtschaft in Richtung eines konsumorientierten Binnenmarkt-Wachstums herausstellen.

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