16 Fonds im Crashtest Die besten globalen Aktien-Strategiefonds
Mission erfüllt – dieses Testat hat sich der DWS TRC Global Growth mit Blick auf die Kennzahlen der vergangenen fünf Jahre ohne Einschränkung verdient. Fondsmanager Michael Böhm steckt immer mindestens 85 Prozent seines Portfolios in den auf globale Wachstumsaktien spezialisierten DWS Global Growth seines Kollegen Thomas Bucher. Um mögliche Verluste zu minimieren, sichert er mit dem Rest je nach Markteinschätzung bis zu 80 Prozent des Aktienrisikos ab. Möglich macht eine solche Konstruktion die 2011 umgesetzte EU-Richtlinie Ucits IV: Sie bezeichnet in diesem konkreten Fall den DWS Global Growth als Master- und das TRC-Gegenstück als Feeder-Fonds.
Der gewünschte Effekt ist eingetreten. Zwar erzielte der DWS TRC Global Growth zwischen Juli 2015 und Juli 2020 mit einem Zuwachs von 26 Prozent ein nur etwa halb so gutes Ergebnis wie das ungebremste Original. Dafür lag die Volatilität um 40 Prozent niedriger, und maximal konnten Anleger mit dem TRC-Fonds im genannten Zeitraum 18 Prozent verlieren gegenüber 27 Prozent im DWS Global Growth. Wer im aktuellen Corona-Umfeld lieber auf Nummer Sicher gehen und einem Rückschläge abfedernden Strategiefonds gegenüber einem reinrassigen Aktienprodukt den Vorzug geben möchte, trifft also mit dem DWS TRC Global Growth möglicherweise eine gute Wahl. Nicht von ungefähr belegt Böhms Fonds im jüngsten Crashtest der Kategorie „Strategiefonds Aktien Global“ mit 67 von 100 Punkten einen der beiden ersten Plätze (siehe Tabelle).
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Rang | Fondsname | ISIN | Punkte Gesamt | Punkte Performance | Punkte Stresstest | Punkte Aktives Management | Fondsvolumen in Mio EUR |
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1 | Threadneedle Global Extended Alpha | LU1864956161 | 67 | 32 | 10 | 25 | 167 |
2 | DWS TRC Global Growth | DE000DWS1W80 | 67 | 26 | 24 | 17 | 28 |
3 | Acatis Global Value Total Return | DE000A1JGBX4 | 44 | 26 | 7 | 11 | 40 |
4 | World Market Fund | DE000A1CS5F8 | 42 | 21 | 11 | 10 | 14 |
5 | UBS Equity Opportunity Long Short | IE00BSSWB770 | 41 | 18 | 8 | 15 | 167 |
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Wann und wie viel Böhm absichert, entscheidet er täglich neu auf Basis sogenannter TRC-Indikatoren (das Kürzel steht für „Trend & Risk Control“). Sie messen ganz unterschiedliche Einflüsse wie die Volatilität an den Aktien- und Devisenmärkten oder Kreditausfallrisiken in Schwellenländern und zeigen somit an, ob sich an irgendeiner Stelle der Kapitalmärkte Unheil für den DWS Global Growth zusammenbraut. Ende Februar waren aufgrund dieser Signale 23 Prozent des TRC-Portfolios abgesichert, Ende April 56 Prozent und Ende Juli noch 12 Prozent.
Mit dem DWS TRC Top Dividende hat Böhm noch ein zweites global agierendes Konstrukt gleicher Bauart am Start. Dort dient der DWS Top Dividende von Thomas Schüßler als Masterfonds. Mit nur 23 Punkten und einem Fünf-Jahres-Verlust von knapp 5 Prozent (DWS Top Dividende: plus 10 Prozent) liegt die TRC-Variante im aktuellen Crashtest allerdings weit abgeschlagen. Was zum einen natürlich mit dem starken Gegenwind für Dividendenfonds in der Corona-Krise zu tun hat. Zum anderen zeigt es aber auch die Grenzen des TRC-Konzepts auf. Denn wenn ein Fonds angesichts teilweise ausgelassener Chancen nur eine geringe Fallhöhe besitzt, kann ein Blitz-Crash wie im März 2020 trotz Absicherung schon ausreichen, die zuvor in vier Jahren angesammelte Performance ins Minus zu befördern. Ein Problem, das zum Beispiel auch Käufer des im freien Vertrieb zeitweise recht populären, im Crashtest mit lediglich 19 Punkten jedoch noch schlechter platzierten Loys Global L/S verdrießt.