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in CrashtestLesedauer: 7 Minuten

22 Fonds im Crashtest Die besten europäischen Aktien-Strategiefonds

Mitarbeiterin in einem Callcenter
Mitarbeiterin in einem Callcenter: Die Aktie des französischen Betreibers Teleperformance hat sich seit 2010 mehr als verzehnfacht und gehört zu den größten Positionen des Crashtest-Zweiten Pictet Corto Europe. | Foto: imago images / Panthermedia

Alles richtig gemacht – dieses Selbstlob darf sich jeder an die Brust heften, der Ende 2016 ein schmales Zeitfenster zum Einstieg in den Blackrock European Opportunities Extension nutzte. Schon seit Sommer 2014 nahmen die Fondsmanager David Tovey und Simon Hunter kein frisches Geld mehr an, weder von neuen noch von bestehenden Anlegern. Zuvor hatte sich das Fondsvermögen innerhalb weniger Monate auf knapp 700 Millionen Euro glatt vervierfacht. Zu viel für die von Tovey und Hunter verfolgte 130/30-Strategie und das überwiegend aus eher marktengen Nebenwerten bestehende Portfolio. Zu viel auch für den Ansturm, der Mitte Dezember 2016 auf die Wiedereröffnung folgte: Schon sechs Wochen später hieß es erneut „Nichts geht mehr“, und das ist Stand der Dinge bis heute.

Keine Chance also für bislang außen vor gebliebene Anleger, vom anhaltenden Höhenflug des mit 69 Punkten und einer Fünf-Jahres-Performance von 66,5 Prozent souveränen Crashtest-Siegers in der Kategorie „Strategiefonds Aktien Europa“ (siehe Tabelle) zu profitieren. Bei einem Volumen von rund 860 Millionen Euro dürfte sich daran auch so schnell nichts ändern. Blackrock selbst sieht momentan jedenfalls keine Grundlage für eine erneute Öffnung und beantwortet auch keinerlei Fragen zur aktuellen Anlagepolitik.

Rang Fondsname ISIN Punkte Gesamt Punkte Performance Punkte Stresstest Punkte Aktives Management Fondsvolumen in Mio EUR
1 Blackrock European Opportunities Extension LU0313923228 69 38 10 21 858
2 Pictet Corto Europe LU0496442723 62 17 30 15 691
3 Fidelity Fast Europe LU0202403266 51 24 7 20 1213
4 HSBC Sector Rotation DE0009756825 48 17 17 14 32
5 Janus Henderson Pan Europ. Absolute Return LU0264597450 47 14 22 11 299

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So weit, so schade. Bleibt die Frage: Gibt es im Feld der 21 Konkurrenten einen vergleichbaren Fonds, der dem Blackrock European Opportunities Extension das Wasser reichen kann? Den gibt es tatsächlich – auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt so aussieht. Denn im für den Crashtest relevanten Fünf-Jahres-Zeitraum hinkt der drittplatzierte Fidelity Fast Europe doch ziemlich hinterher. Von 2010 an gerechnet beträgt der Rückstand sogar geradezu deklassierende 190 Prozentpunkte. Ganz anders dagegen in den vergangenen drei Jahren: Einem Plus von 24 Prozent im Blackrock European Opportunities Extension steht ein Zuwachs von 51 Prozent im Fidelity Fast Europe gegenüber.

Der jüngste Aufschwung hat viel zu tun mit Fabio Riccelli und Karoline Rosenberg. Beide betreuen auch sehr erfolgreich den Fidelity European Dynamic Growth und übernahmen den Fast Europe im Juli 2017 von Anas Chakra. Auch Riccelli und Rosenberg arbeiten mit einem 130/30-Ansatz: Über Derivate können sie den Investitionsgrad bis auf 130 Prozent hebeln, mit bis zu 30 Prozent des Portfolios dürfen sie zudem auf fallende Kurse wetten. Im Durchschnitt variiert die Short-Quote zwischen 10 und 15 Prozent, wobei in der Regel Unternehmen im Fokus stehen, deren Wachstum stockt oder die Probleme mit ihrer Preissetzungsmacht bekommen.

Auf der Long-Seite suchen Riccelli und Rosenberg nach Unternehmen, die sich in puncto Wachstum und Profitabilität deutlich vom breiten Markt abheben und zudem angemessen bewertet sind. Wichtig ist ihnen darüber hinaus, dass ein Unternehmen aus eigener Kraft wächst – unabhängig von Rohstoffpreisen, Zinsen und Konjunkturzyklen. Haben sie ein solches gefunden, bleibt es meist für längere Zeit im Portfolio. Im Fidelity European Dynamic Growth, dessen Top-Ten-Positionen bis auf eine Ausnahme mit denen des Fast Europe übereinstimmen, sind es durchschnittlich fünf Jahre. Insgesamt fällt das Portfolio des Fast Europe mit nur 30 bis 40 Beteiligungen aber deutlich konzentrierter aus. Größte Einzelposition ist mit jeweils 7 Prozent SAP, gefolgt von Novo Nordisk mit 5 Prozent.

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