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Vermögensverwalter dämpft Optimismus – etwas „Anleger könnten 2021 auf dem falschen Fuß erwischt werden“

Firmengebäude von Biontech in Mainz
Firmengebäude von Biontech in Mainz: Das Unternehmen vermeldet Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. | Foto: imago images / Jörg Halisch
Thomas Buckard
Foto: MPF

Realwirtschaftlich muss man das laufende Jahr abhaken. Die Konjunkturexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rechnen für die Bundesrepublik mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um rund 6,2 Prozent. Die Prognose stammt allerdings vom September und setzte voraus, dass es „keinen zweiten Lockdown gibt“.

Trotz des Lockdowns light dürfte sich Deutschland spürbar besser schlagen als die Volkswirtschaften der meisten andern Industrieländer. Beispielsweise wird die Wirtschaftsleistung in Großbritannien in diesem Jahr um mehr als elf Prozent einbrechen, schätzt die unabhängige Haushaltsbehörde OBR.

Doch für das nächste Jahr sind die Konjunkturforscher dann wieder sehr viel optimistischer und rechnen mit einer kräftigen V-förmigen Erholung. So prognostiziert das IW für das kommende Jahr ein Wachstum der deutschen Wirtschaft von rund 4,5 Prozent. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, hält für die USA 2021 ein Plus vor vier Prozent für möglich. Doch es besteht durchaus Enttäuschungspotenzial - vor allem im Euroraum und in den Vereinigten Staaten. Denn der (Teil/Light/Voll-)Lockdown dürfte sich noch mindestens bis ins Frühjahr hinein hinziehen.

Zwar melden die Firmen Biontech, Moderna und AstraZeneca positive Testergebnisse für ihre Impfstoffe gegen Corona und produzieren diese zum Teil sogar bereits auf Hochtouren. Doch die anspruchsvolle Logistik dürfte dafür sorgen, dass es noch Monate dauert, bis ein nennenswerter Teil der Bevölkerung auch tatsächlich geimpft ist. Außerdem ist bislang gar nicht klar, ob sich überhaupt genug Menschen impfen lassen werden, damit die notwendige Herdenimmunität erreicht wird.

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Corona belastet auch 2021 die Wirtschaft

Bis dahin werden verschiedene Branchen wahrscheinlich weiter stark leiden - beispielsweise Gaststätten, der Tourismus oder auch die Autoindustrie. Menschen in Kurzarbeit oder deren Job bedroht ist, werden beim Urlaub oder größeren Neuanschaffungen wie einem PKW dann sicherlich auf die Bremse treten. Und die immer neuen staatlichen Hilfsprogramme dürften schon bald an ihre Grenzen stoßen.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat sich bereits in dieser Richtung geäußert. Anleger sollten also damit rechnen, dass die Konjunktur-Prognosen in nächster Zeit kontinuierlich nach unten angepasst werden - entgegen der derzeit (zu) optimistischen Erwartungen.

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