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20-Jahres-Tief Britisches Pfund auf Talfahrt

Großbritanniens Premierministerin Liz Truss mit ihrem Finanzminister Kwasi Kwarteng
Großbritanniens Premierministerin Liz Truss mit ihrem Finanzminister Kwasi Kwarteng: Der fiskalpolitische Wumms für die Briten hat die Bank of England und die Märkte alarmiert. | Foto: Imago Images / agefotostock

Der britische Finanzmarkt findet nicht zur Ruhe. Zuerst sackte die Landeswährung Pfund ab, dann musste die Bank of England (BoE) massive Bondkäufe ankündigen, um zu geordneten Marktbedingungen zurückzukehren.

Bank of England interveniert am Anleihemarkt

Eigentlich wollte die Bank of England frühestens in ihrer Novembersitzung auf die Steuersenkungs- und Deregulierungspläne von Premierministerin Liz Truss reagieren. Aber bereits 48 Stunden nach deren Ankündigung musste die BoE nach einem massiven Renditeanstieg 30-jährige Anleihen kaufen. Weil Pensionsfonds mit Liability-Driven Investment (LDI)-Strategien nach dem Kursrutsch höhere Sicherheiten stellen mussten, sahen sie sich zum Verkauf langlaufender Anleihen gezwungen – was den Kursrutsch weiter verstärkte. Eigentlich will die Bank of England ihre Bilanzsumme verringern, doch im Zuge der Truss-Pläne musste sie nun ein neues Kaufprogramm auflegen. Bis Mitte Oktober will sie für bis zu 65 Milliarden Pfund langlaufende Anleihen erwerben und ihr Quantitative Tightening verschieben. All das zog die Glaubwürdigkeit der Notenbank zwar in Zweifel, doch immerhin wurde das übergeordnete Ziel erreicht: Die Renditen britischer Staatsanleihen und das Pfund haben sich nach der Intervention wieder stabilisiert.

IWF und Moody’s warnen

Nach einem Rekordtief von 1,0350 US-Dollar hat sich das Pfund Mitte Oktober wieder auf 1,10 US-Dollar erholt. Viele Markteilnehmer halten die Aufwertung allerdings nicht für nachhaltig. Während die Premierministerin internationale Entwicklungen für die Krise am britischen Finanzmarkt verantwortlich machte und keinen Zusammenhang zwischen den Börsenturbulenzen und ihrer extrem expansiven Fiskalpolitik sehen wollte, erteilte der Internationale Währungsfonds Großbritannien prompt eine Rüge. Er nannte die geplante Haushaltspolitik aufgrund des Inflationsdrucks „unangemessen“. Auch Moody’s warnte vor negativen Auswirkungen auf das Rating der britischen Volkswirtschaft.

 

Aufgrund des Wertverlusts des Pfunds stieg der Währungsvolatilitätsindex der Deutschen Bank auf den höchsten Wert seit der europäischen Staatsschuldenkrise vor zehn Jahren. Gemessen am US-Dollar-Index sind wichtige Währungen heute so schwach wie seit über 20 Jahren nicht mehr, weil internationale Investoren wegen der extremen Anleihemarkt-Volatilität und der steigenden Aktienmarkt-Volatilität Schutz im Dollarraum suchen.

Die Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Die hier dargestellten Meinungen sind die der Autoren und können sich jederzeit ändern. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und dürfen nicht als Empfehlung, Aufforderung oder als Anlageberatung verstanden werden. Prognosen sind keine Garantien.

Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

Weitere Markteinschätzungen von MFS Investment Management finden Sie hier.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.