Bluebay-Investmentchef über Zinserwartungen Der Markt schießt über das Ziel hinaus
Das Wachstum schwächelt
Sicherlich ist dies eine zu großzügige Interpretation. Die zugrunde liegende Wachstumsdynamik ist mittelfristig höchstwahrscheinlich nicht so robust, trotz hoher Barmittel durch gestiegene Sparquoten und wahrscheinlicher Zweitrundeneffekte auf dem Arbeitsmarkt; wenn Arbeitnehmer auf die gestiegene Inflation reagieren und höhere Löhne verhandeln.
Die Zentralbanken sollten daher sehr vorsichtig sein und die Zinsen nicht zu früh anheben. Sie sollten einem stärkeren Preisauftrieb nicht im Wege stehen, bevor die realen Zinssätze nicht anfangen, sich deutlich nach oben zu bewegen.
In diesem Zusammenhang beantwortete EZB-Chefin Lagarde jüngst die Frage nach Inflations- und Zinsaussichten in Europa recht direkt: Zinserhöhungen seien nicht zu erwarten, solange die mittelfristigen Inflationsprognosen von 2 Prozent nicht erreicht werden – was unserer Einschätzung nach nicht so bald der Fall sein dürfte.
Keine Angst vor steigenden Zinsen
Auch beim wichtigsten Ereignis der nächsten Woche, der Sitzung der US-Notenbank, dürfte das Überraschungspotenzial gering sein. Wie vom Markt erwartet, wird sie die Reduzierung der QE-Käufe ankündigen. Aus Angst vor rasch steigenden Zinsen schlotternde Anleger sollten daher ihr Nervenkostüm schonen. Der Schrecken an den Geldmärkten könnte schon bald wieder vorbei sein –Halloween lässt grüßen.