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Symon H. Godl im Gespräch „Life-Science als Immobilien-Investment der Zukunft“

Symon H. Godl, Deutsche Finance
Symon H. Godl ist Group Asset Management Officer der Deutschen Finance Group. Der Immobilienökonom ist seit 2010 bei der Investmentgesellschaft. Davor war er im Real Estate Investment Banking und Asset Management von Banken und einem Industriekonzern tätig | Foto: Amelie Niederbuchner

DAS INVESTMENT: Die USA zeigen sich trotz des aktuellen Wirtschaftsumfelds sehr stark. Wie ist diese Entwicklung einzuordnen?

Symon H. Godl: Die USA sind mit einem BIP von 23 Billionen US-Dollar die größte Volkswirtschaft der Welt. Massive Investitionsprogramme wie der Infrastructure Investment and Jobs Act, der Inflation Reduction Act und der Chips Act verdeutlichen: Das Land ist entschlossen, seinen Wirtschaftsmotor unter Volllast laufen zu lassen. Die US-Wirtschaft wuchs von Oktober bis Dezember 2022 mit einer Jahresrate von 2,9 Prozent, womit sie im vierten Quartal die Hochinflation und das stark gestiegene Zinsniveau überwinden konnte. Eine vom US-Handelsministerium unlängst vorgelegte Schätzung belegt: Das US-BIP ist nach zwei Quartalen des Rückgangs im dritten und vierten Quartal 2022 gewachsen. Höhere Exporte und Verbraucherausgaben trugen dazu bei, die US-Konjunktur zu einer Zeit zu stabilisieren, in der global die Rezessionssorgen überwiegen.

Was befeuert die besondere Stärke der US-Wirtschaft?

Godl: Zum einen die technologische Leistungsfähigkeit sowie die Innovationskraft und Förderung von Großprojekten, etwa in den Sektoren erneuerbare Energien – Solarparks, Batteriefertigung, E-Auto-Produktion, Halbleiterfertigung – und Infrastruktur. Mit jährlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 700 Milliarden US-Dollar haben sich die USA als eine der innovativsten Plattformen für Start-ups positioniert. Fast ein Drittel des weltweiten Risikokapitals, das in die Biotech-Branche fließt, wird von Unternehmen investiert, die ihren Hauptsitz in den USA haben. Das Investitionsvolumen überstieg zuletzt 25 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Zudem verfügt das Land mit seinen geschätzt rund 330 Millionen Einwohnern über umfangreiche Energieressourcen und Rohstoffe sowie über eine gewaltige öffentliche und private Finanzkraft. Für die deutsche Exportwirtschaft sind die USA der größte Zielmarkt.

 

 

Welche Rolle nehmen die Energiekosten für Investoren am Standort USA ein?

Godl: Multinationale Konzerne verlagern aufgrund der vergleichsweise günstigen Energiekosten und des leichten Zugangs zu Ressourcen ihre Aktivitäten zunehmend in die USA. Auch die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie verlagert einen Großteil ihrer Wachstumsinvestitionen – somit auch den Ausbau der Produktionskapazitäten – auf die andere Seite des Atlantiks. Laut einer DIHK-Umfrage planen 40 Prozent der deutschen Unternehmen in den nächsten Monaten höhere Investitionen in den USA. Im Vergleich zu China gelten die USA als sehr verlässlich, verfügen über stabile Rahmenbedingungen, einen leistungsfähigen Bildungssektor und eine effiziente Bürokratie.

Welche Chancen ergeben sich für hiesige institutionelle Investoren und Privatanleger in den USA?

Godl: Der Zugang zu renditestarken Assets erschließt sich nicht zuletzt durch die Präsenz von Investoren in einem der wichtigsten, transparentesten und liquidesten Immobilienmärkte der Welt. Die Deutsche Finance Group ist seit 2010 in den USA aktiv und hat rund 6 Milliarden US-Dollar für ihre institutionellen Investoren investiert. In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Finance Group Mietverträge im Volumen von mehreren hundert Millionen US-Dollar abgeschlossen. Unser erfahrenes Investmentteam sichert sich über sein Netzwerk zu institutionellen Marktteilnehmern den Zugang zu lukrativen „Off-Market-Investments“. Dadurch haben wir sehr fokussiert einige der bekanntesten Immobilien der USA erworben, etwa im Oktober 2020 die ikonische „Transamerica Pyramid“, das weltberühmte Wahrzeichen im Finanzviertel von San Francisco. Trotz der Pandemie wurde der Ankauf der Prime-Immobilie über Monate konsequent weiter verhandelt und es konnte ein Nachlass von 60 Millionen US-Dollar erzielt werden. Das Analysehaus Real Capital Analytics bestätigte im Rahmen ihres Reports, dass sich die Deutsche Finance Group in den vergangenen Jahren als zweitgrößter deutscher Immobilieninvestor in den USA, direkt nach der Allianz-Gruppe, positioniert hat.

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