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Interview-Reihe | A.IX Capital „Vieles im Markt der Robo-Advisor ist alter Wein in neuen Schläuchen“

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Wie beurteilen Sie die bisherigen Anlageergebnisse von deutschen Robo-Advisorn?

Braun: Wir sind mit der Performance sehr zufrieden. Aber es ist noch zu früh, wirklich ein Fazit zu ziehen. Wenn es gut läuft, kann jeder erfolgreich investieren. Die Spreu wird sich vom Weizen trennen, sobald wir wieder eine Blase platzen sehen. Natürlich hoffe ich das nicht, aber ich sehe es als reale Gefahr.

Konkurrenz und Kooperationen

Können Sie sich Kooperationen mit Banken vorstellen? Wenn ja, welche Art der Kooperationen können Sie sich vorstellen?

Braun: Wir bieten „Active Indexing“ auch als White-Label-Lösung für Banken und Finanzdienstleister an. Insbesondere Privatbanken haben ein Problem in einer Welt, in der das passive Investieren auf dem Vormarsch ist, Ihren Mehrwert über Kickbacks zu verkaufen. Hier können wir einen Teil zu individuellen und kostentransparenten Kundenlösungen beitragen.

Mit welchen Playern können Sie sich außerdem Kooperationen vorstellen bzw. mit wem kooperieren Sie bereits? Wie könnten solche Kooperationen aussehen? Wie funktioniert das Erlös-Sharing?

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Braun: Eine Zusammenarbeit muss Sinn machen. Finanzvertriebe leben von den Kickbacks, die Anbieter für die Vermittlung zahlen. Dazu sind wir auf Grund der Kostenstruktur nicht in der Lage: Wir wollen den Anlegern ihr Geld lassen. Ich sehe interessante Kooperationsmöglichkeiten mit Honorarberatern. In dieser Konstellation liefern beide Seiten dem Kunden einen hohen Mehrwert.

Zu welchen Arten von Kooperationen haben Sie bereits konkrete Pläne oder befinden sich bereits in Gesprächen/Verhandlungen?

Braun: Eine Privat-Bank hat unseren Fonds in der Sparte für Honorarberatung im Angebot. Wir sind in weiteren Gesprächen.

Die Volksbanken haben seit März dieses Jahres einen eigenen Robo-Advisor (Visualvest), die Deutsche Bank in Kooperation mit fincite seit Dezember vergangenen Jahres (AnlageFinder), die Commerzbank soll in Kürze folgen. Sogar der Kölner Vermögensverwalter Meridio plant eine eigene Lösung (Meridio Matrix GmbH). Die Eintrittsbarrieren in den Markt der Robo-Advisor scheinen nicht besonders hoch? Täuscht der Eindruck?

Braun: Für Banken ist er relativ gering. Sie haben das Fachwissen und das regulatorische Wissen im eigenen Haus verfügbar. Allerdings passen die Robo-Advisorn nicht in die Geschäftsmodelle und viele sind in ihren alten Denkmustern gefangen. Daher beobachten wir ein wenig Zurückhaltung, die besten Knowhow-Träger auf einen Robo-Advisor anzusetzen. Für den Kunden ist die Gefahr, dass Banken ihre eigenen Produkte vom Robo-Advisor kaufen lassen. Wir sind da unabhängig.

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