LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Headphones
Artikel hören
Private Krankenversicherung (PKV)
Defizite der Krankenkassen: „Weckruf für viele gesetzlich Versicherte“
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.

Private Krankenversicherung (PKV) Defizite der Krankenkassen: „Weckruf für viele gesetzlich Versicherte“

Krankenhausarzt mit Röntgenbild
Krankenhausarzt mit Röntgenbild: Als wirksames Mittel gegen eine Flatrate-Mentalität im Gesundheitswesen fordert die CDU eine höhere Selbstbeteiligung für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung. | Foto: RDNE Stock project / Pexels

Ein erwartetes Defizit von 17 Milliarden Euro stellt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in diesem Jahr vor eine ernste Herausforderung. Die Union fordert aus diesem Grund eine höhere Eigenbeteiligung der Versicherten. Damit soll auch eine sogenannte Flatrate-Mentalität unterbunden werden. 

Hinzu kommt, dass für 2024 die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung von 4.987,50 auf 5.175 Euro geplant ist. Das trifft besonders Gutverdiener, die folglich mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zahlen müssen. 

Dieter Homburg
Dieter Homburg © Fachzentrum Finanzen 

Die erhöhte Eigenbeteiligung und die vorgeschlagenen Tarifmodelle könnten für viele Versicherte ein Weckruf sein, um sich über alternative Versicherungsoptionen Gedanken zu machen. Sie gibt es nämlich. Im folgenden Text erkläre ich, warum sich der Wechsel von der GKV in die PKV lohnen kann und was dabei unbedingt zu beachten ist. 

Die PKV und welche Vorteile sie bietet 

Ein Wechsel in die PKV geht für Kassenpatienten mit attraktiven Vorteilen einher. Mit Blick auf die jüngsten Erhöhungen ihrer Beitragskosten überrascht es daher nicht, warum ihn immer mehr von ihnen in Erwägung ziehen. Auch der Bedarf an einer optimalen medizinischen Versorgung sowie die gestiegene Lebenserwartung spielen hierbei eine Rolle: 

  • Privatversicherte profitieren so etwa von deutlich schnelleren Terminen und der freien Arztwahl. Dadurch ist die Lebenserwartung eines privatversicherten Mannes gegenüber der eines GKV-Patienten durchschnittlich sechs Jahre höher.
  • Außerdem kann sich ein Privatpatient problemlos in privaten Krankenhäusern behandeln lassen. Deren Anzahl nimmt im Vergleich zu öffentlichen Krankenhäusern flächendeckend zu.
  • Dabei ist es für PKV-Versicherte auch möglich, die Meinungen unterschiedlicher Ärzte einzuholen. Sie können dadurch ihren Behandlungsverlauf aktiv beeinflussen und Behandlungen fordern oder ablehnen.
  • Darüber hinaus haben Privatpatienten frühzeitigen Zugang zu Medikamenten nebst innovativer Behandlungsmethoden. Diese stehen Kassenpatienten in der Regel erst viele Jahre später zur Verfügung. 

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Versicherungen“ bleiben Sie auf dem neuesten Stand! Zweimal die Woche versorgen wir Sie mit News, Personalien und Trends aus der Assekuranz. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Was bei der Wahl des Versicherers zu beachten ist 

Wer als Kassenpatient über einen Wechsel in die PKV nachdenkt, sollte diese Entscheidung sorgsam abwägen. Es gilt in jedem Fall, die nachfolgenden drei Punkte zu beachten: 

  1. Beitragsstabile Versicherer finden
    Der Krankenversicherer muss nachweislich beitragsstabil sein. Das bedeutet, dass der vorgeschlagene Tarif die Beiträge seit mindestens 30 Jahren im Griff hat. Interessenten sollten sich daher die jährlichen Beitragserhöhungen genau ansehen. Liegen diese bei maximal 2 bis 3,5 Prozent pro Jahr, stellt das einen guten Richtwert dar. Essenziell ist hierbei, sich diese Werte vor dem Versicherungsabschluss unbedingt schriftlich vorlegen zu lassen und keine Ausreden zu akzeptieren, sollten diese extrem wichtigen Zahlen nicht vorliegen. 
  2. Ersparnisse zurücklegen
    Der zweite Punkt ist, die Ersparnisse gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung für das Alter zurückzulegen. So behalten neue PKV-Patienten die Zügel verlässlich in der Hand und können die später höheren Versicherungsbeiträge verlässlich aus ihren nicht selten sechsstelligen Ersparnissen bezahlen. 
  3. Kleingedrucktes ist nicht nur Dekoration!
    Darüber hinaus muss vor dem Wechsel in die Privatversicherung das Kleingedruckte aufmerksam gelesen werden. Wer Wichtiges übersieht, kann später das Problem haben, Arztrechnungen selbst zahlen zu müssen oder gar nicht erst behandelt zu werden. Kleingedrucktes ist also nicht nur dekorativ, sondern enthält meist grundlegende und sehr wichtige Informationen zum Versicherungsschutz. 
 

Über den Autor: 

Dieter Homburg ist der Inhaber des als Vermittler von Versicherungen und Finanzanlagen registrierten Fachzentrums Finanzen aus dem nordrhein-westfälischen Lippstadt und Autor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“. Seit rund 25 Jahre vergleicht er die Beitragsverläufe von privaten Krankenversicherungen und hat nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Unternehmern, Freiberuflern und leitenden Angestellten dabei geholfen, bei ihrer eigenen Altersvorsorge und Krankenversicherung Geld einzusparen. 

Ist das Nebeneinander von PKV und gesetzlichen Krankenkassen noch zeitgemäß?

Ja
0%
Nein
0%
weiß ich nicht
0%
keine Angabe
0%
Tipps der Redaktion