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Düstere Aussichten für die Wirtschaft Brexit-Drama geht in die nächste Runde

Staffel 4, Episode 5: Der Notausgang. Wir befinden uns mitten in der Serie „Brexit“, die am 23. Juni 2016 mit der Entscheidung der Briten, die Europäische Union (EU) zu verlassen, begann. Die letzte Episode dieses Dramas endete mit einem neuen Cliffhanger.  

Olivier de Berranger
Bild: LFDE

Jenseits des tatsächlichen Ausgangs der neuerlichen Episode ist schon jetzt klar, dass das Brexit-Referendum die britische Wirtschaft geschwächt hat und ihr wohl auch künftig Wunden zufügen wird, die die Zeit kaum heilen kann. Vergleicht man die Lage vor der Abstimmung Mitte 2016 und jetzt ist eindeutig, dass die Wirtschaft des Königreichs durch das politische Erdbeben geschwächt wurde und britische Aktien stärker litten als Aktien im Rest der Welt.

Die Folgen des Volksentscheids lassen sich anhand weniger Zahlen ablesen: Schätzungen zufolge hat sich das BIP-Wachstum von 2015 mit 2,4 Prozent auf für dieses Jahr erwartete 1,2 Prozent halbiert, während das Pfund Sterling gegenüber dem Euro um fast 13 Prozent und gegenüber dem Dollar um mehr als 15 Prozent abwertete.

Ein Blick auf die Aktienbewertungen des Footsie, des Referenzindex des britischen Marktes, sieht ebenso düster aus: Während britische Aktien vor dem Referendum nahezu genauso teuer waren wie die Aktien des MSCI World, haben sie nun 3 Punkte verloren, wenn man das Verhältnis zwischen Kurs und erwartetem Gewinn auf 12 Monate heranzieht.

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Für den Fall, dass vor dem Ende dieser Staffel am 31. Oktober ein Abkommen geschlossen wird, bestehen hinsichtlich der Fortsetzung weiterhin viele Unwägbarkeiten. Zu erwähnen sind hier die Handelsgespräche, die das Vereinigte Königreich führen muss, um die Zeit nach der Ende 2020 auslaufenden Übergangsphase vorzubereiten. Falls sich dann ein deutliches Ende abzeichnet, ist es vorstellbar, dass die Wirtschaftsaktivität wieder zulegt, hierdurch Transparenz bei britischen Werten entsteht und die Attraktivität dieser seit langem von den Anlegern vernachlässigten Unternehmen wieder steigt.  

Überdies veranlasst dieser für die britische Wirtschaft schmerzhafte Übergang das Land generell, sein Wirtschaftsmodell zu überdenken, indem es seine künftige Beziehung zur EU neu gestaltet. Dies könnte für die Zukunft sowohl eine Chance als auch ein Risiko darstellen.  


Über den Autor:
Olivier de Berranger ist Investmentchef bei La Financière de l’Echiquier (LFDE).

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