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Fondsgesellschaft meldet Zahlen GAM beziffert den Haywood-Effekt

Alexander Friedman, Vorstandschef von GAM
Alexander Friedman, Vorstandschef von GAM | Foto: GAM Holding

Um es kurz auszudrücken: Vom 30. Juni bis 30. September sank das verwaltete Vermögen der Fondsgesellschaft GAM Investments um fast 11 Prozent von 163,8 auf 146,1 Milliarden Schweizer Franken. Umgerechnet sind das rund 128 Milliarden Euro. Das meldet das Unternehmen im Rahmen eines Zwischenberichts fürs abgelaufene Quartal. Die Aktie verliert derzeit 18 Prozent an Wert gegenüber gestern.

GAM hatte im Sommer seinen Anleihemanager Tim Haywood beurlaubt und anschließend begonnen, seine Absolute-Return-Bond-Fonds (ARBF) abzuwickeln (DAS INVESTMENT berichtete). Zugleich begann man, Haywoods Verhalten hausintern zu untersuchen. Der Fall veranlasste Anleger, aus GAM-Fonds auszusteigen.

Dazu kommentiert Alexander S. Friedman, Vorstandschef der Gruppe:

„Die Folgen der Suspendierung eines ARBF-Investment-Directors waren ein klarer Rückschlag für GAM. Wir sind daran, unmittelbare und zeitnahe Maßnahmen umzusetzen, um die Profitabilität von GAM zu unterstützen. Wir haben ein stabiles und diversifiziertes Geschäft, auf dem wir weiter aufbauen, und fokussieren uns nach wie vor voll und ganz darauf, die Anlagerenditen zu erzielen, die unsere Kunden erwarten.“

Bei GAM unterscheidet man die Geschäftsfelder Investment Management, in dem das Unternehmen Fonds selbst managt, und Private Labelling, in dem es Fonds für Dritte verwaltet. Der zweite Bereich blieb mit Nettozuflüssen von rund 400 Millionen Franken stabil. Lediglich durch Währungskurse sank das Vermögen von 79,4 auf 79,3 Milliarden Franken.

Im Investment Management kommt hingegen der Haywood-Effekt zum Tragen. Aus ARB-Fonds flossen 10,8 Milliarden Franken ab. Weitere 5,3 Milliarden Franken zogen Anleger aus weiteren Fonds ab, darunter 2,6 Milliarden Franken aus Anleihefonds. Und Märkte und Wechselkurse ließen das Vermögen zusätzlich um 1,5 Milliarden Franken schrumpfen.

Das ist die eine Seite des Berichts. Allerdings weist das Unternehmen darauf hin, dass die nicht von Haywood betroffenen Fonds gut laufen. Demnach übertrafen 68 Prozent des gemanagten Geldes auf Sicht von drei Jahren ihren Vergleichsindex. Über fünf Jahre seien es 54 Prozent gewesen.

Aktuelles zu den Haywood-Fonds

Laut GAM wurden bisher 82 bis 91 Prozent der Vermögen in Luxemburg und Irland ausgezahlt. Bei den Zuliefer-Fonds (Feeder) auf den Kaiman-Inseln und in Australien seien es 66 bis 72 Prozent. Der Rest soll in den kommenden Monaten fließen, so GAM weiter.

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Und nun?

Jetzt will man die Profitabilität wahren. Ausgaben sollen sinken, Investitionen will man verschieden und senken. Zwar wolle man weiter „in den Aufbau einer gut kontrollierten und skalierbaren Plattform investieren, die das geschäftliche Wachstum unterstützt“. Aber nicht mehr so viel wie ursprünglich geplant.

Mehr zu den Hintergründen und bisherigen Vorgängen lesen Sie hier:

31. Juli 2018: GAM stellt Fondsmanager kalt

2. August 2018: GAM macht Haywood-Fonds dicht

6. August 2018: GAM will in der Haywood-Sache beruhigen

7. August 2018: Was Tim Haywood angestellt hat

13. August 2018: Haywood-Fonds sollen verschwinden

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