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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:54 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fonds der Woche Mit Fonds die Chancen im Sturm nutzen

Plüschbulle im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse
Plüschbulle im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse: Das Tier ist ein Symbol für das Auf und Ab an den Märkten. | Foto: imago images photothek

Das Börsenjahr 2022 ging schon mies los. Anstelle eines Kursfeuerwerks erlitten Aktionäre von Beginn an Kursverluste. Der deutsche Leitindex Dax startete bei rund 16.000 Punkten ins neue Jahr. Doch immer neue Schocknachrichten knüppelten das Kursbarometer auf unter 13.000 Punkte herunter. Putins Krieg, Deglobalisierung, Zinserhöhungen, Inflation und, und, und…! Der Index verlor im Jahresverlauf bereits ein Fünftel an Wert. Zahlreiche Fonds für deutsche Aktien korrigierten sogar deutlich schärfer.

Unter Wasser: Loys Premium Deutschland

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Die rote Laterne trägt der Loys Premium Deutschland. Der Fonds verlor bislang mehr als 40 Prozent an Wert. Eine Gelegenheit, die Antizykliker aufhorchen lässt: Sie investieren gegen den Strich und sehen in scharfen Korrekturen gute Einstiegschancen. Viele andere Anleger dürften derart hohe Verluste jedoch verschrecken. Nach Premium, wie es der Fondsname suggeriert, sieht das aktuell nicht aus.

Fondsmanager Markus Herrmann investiert in deutsche Unternehmen von hoher Qualität, vornehmlich aus der zweiten und dritten Reihe. Kleine Aktien­werte bieten hohe Rendite­chancen, sind dafür aber sehr schwankungs­anfäl­lig. Historisch gesehen schaffen Small Caps auf lange Sicht meist eine bessere Wert­entwick­lung als der breite Aktienmarkt. Das gilt allerdings nicht für jede Börsen­phase. Das aktuelle Tief trifft den Loys-Fonds, zu dessen größten Positionen das Fin-Tech Naga Group und der Lieferdienst Hello Fresh gehören, mit voller Wucht. Wann sich dieser Trend umkehrt, lässt sich nicht seriös vorhersagen.

Markus Herrmann
Markus Herrmann © Loys AG

Der Loys-Fonds wurde im Januar 2021 aufgelegt. Herrmann kam im Jahr 2020 vom Konkurrenten Lupus Alpha, wo er seit 2011 dem Team für Nebenwerte angehörte. Dort verantwortete er zusammen mit Marcus Ratz den Aktienfonds Lupus Alpha Dividend Champions, eine Dividendenstrategie für europäische Nebenwerte.

Prognosen revidiert

Noch herrscht Alarmstimmung am Kapitalmarkt! Das Ende der Friedenszeit, die Ängste um die Energieversorgung und die dramatisch steigenden Inflationsraten schüren zusätzlich Rezessionsängste. Die Prognosen werden ein ums andere Mal nach unten korrigiert. Die Weltwirtschaft soll laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Jahr 2022 nur noch um 3 Prozent wachsen und damit deutlich langsamer als noch im Dezember 2021 mit 4,5 Prozent erwartet wurde.

 

 

Vorsichtige Anleger, in deren Risikoprofil der Loys-Fonds nicht so recht passt, sollten sich deshalb nach Alternativen in der Geldanlagewelt umsehen. In den letzten Jahren wurden insbesondere ETFs auf die großen Indizes empfohlen. Doch einige Experten werden zunehmend skeptisch und empfehlen aufgrund der zahlreichen Störfeuer aktives Krisenmanagement. „In diesen instabilen Zeiten, die wir gerade erleben, kann die aktive, und damit flexible und verantwortungsbewusste Vermögensverwaltung ihre Stärken ausspielen“, weiß Nicolas Forest, Fixed Income-Chef bei Candriam.

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