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Insolvenzverfahren eröffnet P&R-Anleger müssen jetzt ihre Forderungen anmelden

Blick auf die Olympiahalle in München, in der die Versammlungen der P&R-Gläubiger stattfinden sollen: Von der Insolvenz sind rund 54.000 Anleger betroffen.
Blick auf die Olympiahalle in München, in der die Versammlungen der P&R-Gläubiger stattfinden sollen: Von der Insolvenz sind rund 54.000 Anleger betroffen. | Foto: Pixabay
Hartmut Göddecke, Göddecke Rechtsanwälte

Das vorläufige Insolvenzverfahren über die vier deutschen Verwaltungsgesellschaften der P&R-Unternehmensgruppe aus Grünwald hatte das Amtsgericht München zwar bereits im Frühjahr eröffnet. Aber erst am Dienstag startete endgültig das Insolvenzverfahren über die P&R Transport-Container GmbH (Aktenzeichen: 1542 IN 1127/18), P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH (1542 IN 728/18), P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH (1542 IN 726/18) und P&R Container Leasing GmbH (1542 IN 727/18).

Zu den Insolvenzverwaltern wurden die bereits als vorläufige Verwalter eingesetzten Rechtsanwälte Michael Jaffé und Philip Heinke bestellt. Das Amtsgericht München hat den betroffenen Anlegern eine Frist bis zum 14. September gesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen sie ihre Forderungen anmelden.

Großevent Mitte Oktober angesetzt

Derzeit geht das Amtsgericht München davon aus, dass bis zu 54.000 Anleger von der Insolvenz der P&R-Gesellschaften betroffen sind. Die Insolvenzverwalter rechnen mit einem entsprechend großen Andrang bei den Gläubigerversammlungen. Daher ist am 17. und 18. Oktober jeweils die Olympiahalle in München angemietet worden.

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„Die Gläubigerversammlung ist für die zukünftige Entwicklung wichtig, denn die P&R-Anleger werden über den künftigen Kurs im Insolvenzverfahren entscheiden“, erklärt hierzu Hartmut Göddecke, Rechtsanwalt aus Siegburg. „Nach unserer Erfahrung auch in vergleichbaren Insolvenzverfahren ist es meistens nicht ausreichend, sich nur auf die Informationen zu verlassen, die von Seiten der Insolvenzverwalter stammen.“

Neue Erkenntnisse im P&R-Skandal 

Im Rahmen der Insolvenzeröffnung gab der Insolvenzverwalter Jaffé jetzt neue Details zur wirtschaftlichen Situation der P&R-Gesellschaften bekannt. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte er, dass die rund eine Million fehlenden Container anscheinend tatsächlich nie existiert hätten. Zeitgleich bestätigte der Insolvenzverwalter, dass die P&R-Gesellschaften zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags über kaum noch Liquidität verfügt hätten.

„Eine Mitteilung sollte die betroffenen Anleger jedoch positiv stimmen: Das Vermittlungsgeschäft für die bestehenden Container ist derzeit nach seinen Angaben stabil“, erklärt Anlegervertreter Göddecke. „Die Erlöse aus diesen Geschäften sollen dabei den Anlegern der P&R-Gesellschaften offenbar gleichermaßen zu Gute kommen.“

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