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IVFP-Analyse Turbo-Option für Indexpolicen auf dem Prüfstand

Michael Hauer: Der IVFP-Geschäftsführer beobachtet, dass bei stetiger Wahl der Erhöhungsoption in fast allen Fällen eine höhere durchschnittlichere Rendite erzielt wurde.
Michael Hauer: Der IVFP-Geschäftsführer beobachtet, dass bei stetiger Wahl der Erhöhungsoption in fast allen Fällen eine höhere durchschnittlichere Rendite erzielt wurde. | Foto: Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP)

Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) gibt es inzwischen seit mehr als 10 Jahren. Bei dieser Produktgattung können Kunden jedes Jahr wählen, ob sie die Überschüsse in Form einer Gutschrift erhalten oder diese gegen eine Partizipation am Index eintauschen möchten. Inzwischen gibt es jedoch auch Gesellschaften, die eine Erhöhungsoption (Index-Turbo) anbieten.

Wählt der Kunde diese Option, werden zusätzlich zu den Überschüssen auch noch Anteile des Vertragsguthabens für die Indexpartizipation verwendet. Dadurch ist es möglich, eine höhere Partizipations- beziehungsweise Beteiligungsquote zu erzielen und somit die Renditechancen zu erhöhen. Im Gegenzug kann das Vertragsguthaben von einem auf das andere Jahr jedoch sinken. 

Pionier der Erhöhungsoption 

Die Stuttgarter Lebensversicherung gilt als Pionier der Erhöhungsoption. Bei ihrem Produkt index-safe haben die Kunden bereits seit Einführung im Jahr 2016 die Möglichkeit, den so genannten Index-Turbo einzuschließen. Seit diesem Jahr können sich Kunden überdies für den Index-Turbo Plus entscheiden, der die Renditechancen zusätzlich erhöhen soll.

Neben der Stuttgarter gibt es inzwischen noch zwei weitere Anbieter, in deren Indexpolicen eine derartige Erhöhungsoption ausgewählt werden kann. Eine Übersicht liefert nachfolgende Abbildung. Zu beachten gilt: Ein Vergleich der Kosten der Erhöhungsoption ist nicht möglich, da diese auf verschiedenen Indizes mit unterschiedlichen Volatilitäten basieren.

Grafik: IVFP

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Die grundsätzliche Funktionsweise indexgebundener Rentenversicherungen ändert sich nicht. Um jedoch eine höhere Beteiligungsquote darstellen zu können, werden neben der Überschussbeteiligung zusätzliche Kapitalmittel benötigt, die dem Vertragsguthaben entnommen werden. Diese zusätzlichen Kosten (für die Erhöhungsoption) schmälern zunächst das Vertragsguthaben und somit die Bemessungsgrundlage für die Indexpartizipation.

Der Einschluss der Erhöhungsoption verbessert die Renditechancen, aber auch das Risiko, dass das Vertragsguthaben sinkt. So verlieren Kunden in Jahren, in den die Indexrendite aufgrund einer negativen Indexperformance auf null gesetzt wird, neben den Überschüssen auch die Kosten für die Erhöhungsoption.

Deutlich höhere Beteiligung 

Aber auch in Jahren mit einer positiven Wertentwicklung des Index kann es sein, dass die Rendite ohne Index-Turbo höher ausfällt als bei Einschluss dieser Option. Im Gegenzug profitieren die Kunden in (sehr) guten Börsenjahren von einer zum Teil deutlich erhöhten Beteiligungsquote und somit von einer hohen Gutschrift aus der Indexpartizipation.

Wählt der Kunde den Indexturbo, sollte er dabei bleiben, da niemand vorhersagen kann, wann diese guten Indexjahre auftreten. Eine ausführliche Darstellung der Funktionsweise von Indexpolicen mit Erhöhungsoption ist hier zu finden.

Höhere Durchschnittsrendite 

Da Indexpolicen mit einer Erhöhungsoption erst seit dem Jahr 2016 auf dem Markt sind, lassen sich keine validen Ergebnisse auf Basis real erzielter Indexrenditen mit und ohne Erhöhungsoption ableiten. Jedoch zeigen Rückrechnungen des IVFP, dass bei Wahl der Erhöhungsoption in fast allen Fällen eine höhere durchschnittlichere Rendite erzielt wurde, vorausgesetzt ist ein stetiger Einschluss des Index-Turbos.

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