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Aktualisiert am 29.01.2020 - 11:31 Uhrin Gold & EdelmetalleLesedauer: 5 Minuten

Rohstoffmarkt Gewinnt Gold 2020 an Boden?

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Analyse der Fusion zwischen Kirkland und Detour

Am 25. November wurde eine freundliche Übernahme zwischen den mittelgroßen Produzenten Kirkland Lake Gold und Detour Gold bekannt gegeben. Gemeinsam haben die beiden Firmen einen Marktwert von rund 12 Milliarden US-Dollar. In seinen Unternehmenspräsentationen geht Kirkland davon aus, im Jahr 2019 960.000 Unzen abzubauen. Der Hauptteil dieser Produktion entfällt auf zwei hochwertige, unterirdische Minen in Kanada und Australien zu Gesamtkosten (AISC) von 540 US-Dollar je Unze. Detour rechnet damit, dass eine große, niedriggradige Tagebaugrube in Kanada 2019 600.000 Unzen zu AISC von 1140 US-Dollar je Unze produzieren wird.

Goldproduzenten legen Top-Entwicklung hin

Beide Unternehmen haben sich herausragend entwickelt. Kirkland hat in den letzten beiden Jahren unter den Goldproduzenten die beste Performance erzielt. Dieses Jahr hat die Aktie 60 Prozent gewonnen und gehört noch immer zu unseren Toptiteln. Das Unternehmen verfügt unseres Erachtens über außergewöhnliche Goldlagerstätten und ein solides Management. Detour befindet sich unter seinem neuen CEO in einem Turnaround-Prozess und die Aktie erfährt eine Neubewertung. Seit Anfang dieses Jahres hat kein anderer Produzententitel so stark zugelegt wie Detour: Gemäß Bloomberg sind es 119 Prozent.

Übernahme von Detour durch Kirkland kann Aktien-Turbulenzen bedeuten

Mit dieser Akquisition sichert sich Kirkland eine dritte wichtige Mine. Überdies besitzt Kirkland das nötige Kapital, um die Exploration voranzutreiben und die Produktion von Detour hoffentlich um bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Die Strategie hinter dieser Akquisition ist sicher sinnvoll. Allerdings sind wir sehr enttäuscht, was die Strukturierung der Transaktion angeht. Es handelt sich um eine ausschließlich in Aktien abgewickelte Transaktion, bei der Kirkland eine Prämie von 24 Prozent für Detour anbietet. Wie wir in unserem Oktober-Bericht dargelegt haben, führen vollumfänglich in Aktien und mit einer Prämie abgewickelte Transaktionen in der Regel zu einem starken Rückgang des Aktienkurses des Käufers. Zudem finden sich große Mengen der Aktien in den Händen von M&A-Arbitrageuren wieder, was den Markt monatelang durcheinanderbringen kann und die Aktie weiter unter Druck setzt. Leider folgte diese Übernahme demselben Aktienkursmuster wie frühere Transaktionen dieser Art. Zwei Tage nach der Ankündigung brachen die Aktien von Kirkland um 17,8 Prozent ein und machten damit fast die ganze Prämie von Detour zunichte. Dieser Einbruch vernichtete 2 Milliarden US-Dollar an Marktwert für die Aktionäre von Kirkland.

Die Aktionäre werden am Januar über diese Transaktion abstimmen. Es wird interessant sein zu sehen, ob sie den jüngsten Wertverlust mit Blick auf eine möglicherweise erfolgreichere Zukunft hinnehmen oder ob sie dieser Transaktionsstruktur ablehnen werden, die bei anderen Unternehmen in der Vergangenheit bereits Wert vernichtet hat. Wir sind der Meinung, dass Goldunternehmen, die nicht willens oder fähig sind, in bar zu bezahlen, innovativere Wege für M&A-Transaktionen finden müssen, die für die Aktionäre werterhaltend und -steigernd sind.

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