Ratenkredite absichern Stiftung Warentest bemängelt Restschuld-Policen

Jeder Fünfte in Deutschland hat einen Ratenkredit aufgenommen, berichtet die Stiftung Warentest in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest. Demnach schließen diejenigen Kunden, die das Darlehen bei einer Bank aufnehmen, überdurchschnittlich häufig auch eine Restschuldversicherung ab. Sie wollen damit für den Fall vorsorgen, dass sie die Rate wegen langer Krankheit, Arbeitslosigkeit oder gar Tod nicht mehr zahlen können.
Doch ein aktueller Test von Restschuldversicherungen bei 25 Banken zeige, dass die Versicherungsbedingungen oft überraschende Einschränkungen enthalten und der Kreditschutz sehr teuer erkauft ist. Erschreckend schlecht sei das Ergebnis beim Schutz im Falle von Arbeitsunfähigkeit, berichten die Verbraucherschützer. 15 von 25 untersuchten Banken schnitten demnach mangelhaft ab. Das liege vor allem an der unklaren Definition von Arbeitsunfähigkeit.
Freiwillige Selbstverpflichtung der Versicherer
Bei Arbeitslosigkeit zahlen Versicherer nur, wenn sie unverschuldet ist, was Verbraucher aber oft missverstehen könnten. 17 der 25 Banken schneiden für diese Absicherung nur ausreichend oder mangelhaft ab, insbesondere weil die Zeit, in der gezahlt wird, beschränkt ist. Beim Todesfallschutz hingegen erreichten die meisten Banken sehr gute oder gute Ergebnisse. Nicht gezahlt wird nur in wenigen, aber deutlich formulierten Fällen.
„Die Restschuldversicherung schützt Kreditnehmer vor den finanziellen Folgen existenzieller Risiken“, kommentiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) den aktuellen Test. Um die Qualität der Policen zu verbessern, hätten bereits viele Versicherer eine freiwillige Selbstverpflichtung umgesetzt. „Diese geht über gesetzliche Anforderungen hinaus. Unter anderem wird dadurch die monatliche Kreditrate sowohl mit als auch ohne Restschuldversicherung ausgewiesen.“ Somit könnten die Kunden den Preis der Absicherung leicht vergleichen.