Elon Musk Tesla-Chef beugt sich Twitter-Votum
Der Unternehmer und Tesla-Chef Elon Musk hat seine Follower auf Twitter abstimmen lassen, ob er einen Teil seiner Tesla-Aktien veräußern soll – und er folglich Steuern auf den Kursgewinn zahlen muss. Eine Mehrheit votierte dafür, dass Musk 10 Prozent seiner Anteilscheine verkaufen muss. Obwohl der Chef des Elektroautokonzerns offenließ, wie schnell er die Aktien losschlagen wird, setzte die Aussicht auf einen Verkauf in dieser Größenordnung den Tesla-Kurs unter Druck. In Frankfurt notierten die Titel am Montagmorgen rund 7 Prozent unter dem Kurs von Freitagabend.
„In letzter Zeit wird viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen“, twitterte Musk am Samstagabend. Er schlug deshalb vor, einen Teil seiner Tesla-Aktien zu verkaufen. Die rund 63 Millionen Menschen, die ihm auf Twitter folgen, hatten 24 Stunden Zeit, um darüber abzustimmen – mehr als 3,5 Millionen nutzten die Möglichkeit. Das Ergebnis: 57,9 Prozent stimmten für den Verkauf. Der Wert des Aktienpakets liegt derzeit bei rund 21 Milliarden US-Dollar.
Das US-Magazin „Forbes“ schätzt Musks Vermögen auf 318 Milliarden Dollar. Damit ist er der reichste Mensch der Welt, vor Amazon-Gründer Jeff Bezos mit 203 Milliarden Dollar auf dem 2. Platz und Bernard Arnault, Chef des Luxusgüterkonzerns LVMH, mit 198 Milliarden Dollar auf Rang 3.
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Das Vermögen von Musk ist infolge des starken Kursanstiegs der Tesla-Aktie in den vergangenen Monaten kräftig gewachsen. Steuern darauf werden aber erst fällig, wenn der E-Auto-Pionier bei einem Verkauf von Aktien die Kursgewinne auch realisiert. Musk hatte bei Twitter darauf hingewiesen, dass er kein Gehalt oder Bonuszahlungen beziehe und Aktienverkäufe die einzige Möglichkeit für ihn seien, um Steuern zu zahlen.
Der demokratische US-Senator Ron Wyden, der als Befürworter einer stärkeren Besteuerung von Milliardären gilt, kommentierte auf Twitter: „Ob der reichste Mann der Welt Steuern zahlt, sollte nicht von den Ergebnissen einer Twitter-Umfrage abhängen.“
Zugleich gibt es Stimmen, die hinter Musks Abstimmung eher einen geschickten PR-Coup vermuten. Denn Geld aus dem Verkauf eines größeren Aktienpakets braucht er wohl ohnehin, weil er Steuern auf fällig werdende Aktienoptionen zahlen muss. Von einer Forderung des Staates in Höhe von mehr als 15 Milliarden Dollar ist dabei die Rede.