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Vermögensverwalter Marco Herrmann Gold und Anleihen ziehen sich an

Von in GeldpolitikLesedauer: 4 Minuten
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Dem weltweit sprunghaften Anstieg der Staatsschulden könnte - wie schon häufiger im vergangenen Jahrhundert beobachtet - ein Verfall der Fiat-Währungen folgen. Das lässt sich allerdings kaum bei den Wechselkursen der wichtigsten Handelswährungen untereinander ablesen, da alle mit dem gleichen Problem kämpfen. Eher findet die Abwertung gegenüber Sachwerten wie Gold und Immobilien statt.

Wegen der Rezession-geschwächten Nachfrage dürfte es dagegen noch dauern, bis sich dies im Gütermarkt durch höhere Verbraucherpreise widerspiegelt. Sofern es überhaupt dazu kommt - in der großen Depression Ende der 1920er Jahre erlebten die Amerikaner nämlich genau das Gegenteil mit Preisrückgängen zum Teil im zweistelligen Prozentbereich.

Auch ein klassischer Staatsbankrott ist wohl für die großen Industrienationen eher auszuschließen, da die Notenbanken, die mittlerweile immer mehr der eigenen Staatsanleihen halten, im Zweifel einen rettenden Schuldenschnitt auf die eigene Kappe nehmen würden.

Wir leben in Zeiten mit binären Risiken, wobei jedoch immer noch das wahrscheinlichste Szenario eine Fortsetzung des Durchwurschtelns ist. Die Angelsachsen nennen das muddling through. Je nachdem, welche politischen Entscheidungen getroffen beziehungsweise Fehler gemacht werden, sind aber sowohl ein inflationäres als auch ein deflationäres Szenario vorstellbar.

Dann gilt es eher entweder Sachwerte oder Nominalwerte zu halten. Weil beide Szenarien in etwa die gleichen Eintrittschancen besitzen, ist es im Portfoliokontext sinnvoll, Asset-Klassen zu halten, die sich in der Regel unkorreliert entwickeln, zum Beispiel Gold und Staatsanleihen. Offensichtlich sieht das der Markt derzeit auch so.

Am Anleihenmarkt würde man von einer Barbell- oder Hantel-Strategie sprechen, was eine Mischung von Renten mit sehr langer und sehr kurzer Laufzeit bezeichnet.

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